Eh klar, GamesCom ist’s. Oida na…
Während der ungeduschte 08/15-Zocker voller Begeisterung der bevorstehenden GamesCom-Woche entgegenblickt, bin ich es, der die Augen verdreht und sich ärgert, weil ich im Flugzeug genau neben diesem sitzen muss. Ist ja auch nicht so, als würd ich mir als leidenschaftlicher Gamer nicht wünschen, einmal mit Hideo Kojima oder Miyamoto im Flugzeug zu sitzen, aber nein, es müssen mindestens zwei kleine Uwe/Björns/Kevins an Board sein, die am Sitz hinter mir ihre Kehle wund schreien. Leiwand… Ich mein, Fliegen ist eh nicht so mein Ding. Versuch ich so gut wie möglich zu vermeiden. Aber für die GamesCom nehm ich’s dann doch in Kauf, dass die alte Tante neben mir über ihre Enkel zu erzählen beginnt (Wer hat die gefragt, du alte Fuchtel?! Lass mich schlafen!!) und dass irgendein Oz’wickta ganz hinten im Flugzeug lauthals „Häppy Börtzdäi Tuuu jau“ krächzt, weil es ihm seine Mutter scheinbar gerade eben beigebracht hat… Durchhalten…Is nur eine Stunde bis ich in Köln lande.
Montag ist’s. Mittwoch fängt das ganze Tohuwabohu im Pressebereich der GamesCom wieder an. Die mühselig seit Wochen ausgemachten Termine, zu Spielen von denen mich der Großteil eh nicht so wirklich interessiert und Titeln die erst in einigen Wochen erscheinen, von denen ich aber jetzt schon weiß, dass sie der größte Schaß mit Quasteln sind, sind ausgemacht. Besonders die Bemühungen größerer Publisher, mich von Terminen ihrer Blockbuster auf die vollkommen uninteressanten Produkte ihrer Unterfirmen zu überreden, waren lustig. „Hey, Termine zu [AAA-Titel] sind leider schon an die richtig großen und wichtigen Magazine vergeben (Eh klar… Wo dann 5 Redakteure von der Gamestar drinnen sitzen, von denen einer schreibt und die restlichen vier Erdnüsse futtern und „den Kontakt zu den PR-Leuten stärken“. Österreich ist da ja „eher unwichtig“ – ergo Oaschkoat’n.), aber ich kann dir noch eine Präsentation zu dem [eh-scho-wissen-und-is-eigentlich-wuascht-obs-kommst]-Simulator anbieten.“ Ja. Danke. Nein danke.
Knapp 40 Termine hab ich mir für die Tage Mittwoch bis Freitag ausgemacht. Und, dem Himmel sei Dank, muss ich für diese nicht durch die Besucherhallen des Messegeländes eiern (zumindest für die meisten), sondern kann im Behind Closed Doors-Pappwandlabyrinth mit Mindestabstand von einer Armlänge ruhig auf meinem Block Notizen zu einer Präsentation machen und mit den Spieleentwicklern plaudern und diesen Fragen stellen. Wichtige Fragen. Oder außergewöhnliche Fragen. Nicht „Wird es DLC geben?“ oder „Wann erscheint das Spiel?“. Schau dir dafür ’nen Trailer oder die Wikipedia-Seite des Spieles an, du Marmeladinger! Ja, unter Gaming-„Journalisten“ gibt es auch vereinzelte Lästwanzen, die als Einedrahrer aus der Menge stechen müssen.
Bevor ich mich aber in das Wirrwarr an Terminen stürze, gilt es noch zwei Tage im Land der „Tüten, Schorlen und Bröt(s)chen“ zu überleben. Plus ich hau mich noch zur Games Developers Conference und Respawn, zwei international bekannte und besuchte Messen, wo teilweise gute Entwickler und Veteranen der Videospiele ihr bestes Wissen und ihre Erfahrungen preisgeben. Und ein paar Dampfplauderer, die in ihrem Lebenslauf „Schmatzig, ich war richtig fesch auf der GDC-Bühne!“ stehen haben wollen.
Ihr bekommt hier auf jeden Fall einen kurzen Einblick über die Talks der ersten beiden Pre-GamesCom-Tage aus der Sicht des grantigen Wieners und natürlich auch meine Eindrücke von der weltweit größten Videospielmesse zu sehen.
Artikel zu den kommenden Tagen;
Mittwoch, Donnerstag und Freitag – GamesCom, Spiele und no mea Spiele!