Drei Franzosen haben die richtige Hotline gewählt!

Das französische Entwicklerteam Le Cartel Studio besteht gerade einmal aus drei Leuten und arbeitet derzeit an einem Brawler, welches große Entwicklerstudios der 80er und 90er Jahre vor Neid erblassen lassen würde. Wir schreiben das Jahr 2015; hochauflösende Grafiken entzücken das Auge und Virtual Reality scheint das nächste große Ding in der Videospielindustrie zu sein. Und trotzdem schafft das Franzosentrio mit einem Pixelspiel gleichzeitig zu schocken und zu begeistern.

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Zwei Mitarbeiter haben mir auf der GamesCom einen tiefgründigen Einblick in das Club-Level des vermutlich gewalttätigsten Spiels des gesamten Standes geboten.

Streets of Rage küsst Hotline Miami

Wir befinden uns in einem alternativen Universum in der UdSSR, die Drogenkriege sind gerade in ihrer Blütezeit und der Protagonist Sergei im Mittelpunkt des Geschehens. Seine Familie wird entführt und der modernen Droge „Corpse“ ausgesetzt. Diese Gewalttat überlebt leider nur der charismatische Familienvater, welcher der Sucht nach dem üblen Rauschgift verfällt.

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Er schwört an der Mafia, die für dieses Unheil verantwortlich war, Rache zu nehmen und bittet seine in der Gefangenschaft kennen gelernten Insassen ihn bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Somit zieht Sergei mit Ivan, Natasha und Boris in den vermutlich blutigsten Rachezug den das russische Ganovenmillieu je gesehen hat.

Gameplay

Der Indietitel verspricht aber ein Aufsehen erregendes Beat’Em’Up zu werden.

Ganz im Stile des Prügelklassikers Streets of Rage wählt man zu Beginn eines Levels einen von vier möglichen Spielcharakteren aus und gleichzeitig auch eine Spritze mit dem bevorzugten Wirkstoff der grauenhaften Droge. Anschließend rauft man sich durch das Drücken des Viereck- und Dreieck-Knopfes durch die Reihen von Ganoven und landet mittels variierender Eingabe spezielle Kampfcombos (lang gedrückte Knöpfe erzeugen stärkere Attacken). Waffen wie Baseballschlager, Barhocker oder Revolver werden mit der Kreistaste aufgehoben ebenso wie Gegner gepackt, um diese zu werfen. Richtig brutal wird es, wenn einer der Gangster zu Boden geht, da die Spielfigur entweder den Kopf des Widersachers durch Schläge zermürbt oder dessen Erbrochenes verwendet, um seine Spritze aufzufüllen. Kotzende Gegner besitzen nämlich die gleiche Droge in ihrem Speichel wie sie die Spielfigur für seine Zwecke benötigt. Mit den aufgefüllten Spritzen, lässt sich der Protagonist entweder heilen, den eigenen Spritzenfüllstand aufpeppen (jeder Spieler hat drei) oder in den Rage-Modus versetzen, in welchem dieser keinen Schaden erlangt und härtere Schlage austeilt. Der Heileffekt ist aber nur einer von vielen unterschiedlichen Boni, die zu Beginn des Levels anhand der jeweiligen Spritzen ausgewählt werden können. Andere nützliche Fähigkeiten sind schnellere Bewegung, höherer Angriff oder bessere Verteidigung.

Jedes der acht Storylevels endet mit einem Endboss, der schwer zu besiegen ist. Da jede Spielfigur unterschiedliche Fähigkeiten besitzt und auch die Spritzen spezifische Effekte haben, ist die Zusammenarbeit zwischen mehreren Spielern und Kombination der Techniken notwendig, um ein Level erfolgreich zu absolvieren.

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Mother Russia Bleeds ist ein richtig kniffliges Spiel. Auch wenn es auf den ersten Blick wie ein Button Smasher mit blutigen Inhalten zu sein scheint, verlangt es von Spieler viel Können, wenn es darum geht vereinzelte Bosse in die Knie zu zwingen. Damit Combos und Techniken auch abseits vom Storymodus porblemlos aus den Fingern geschüttelt werden, bietet das Spiel neben der Kampagne noch einen Versus-Part an, in dem Spieler online und offline gegeneinander antreten können. Der Survival-Modus bietet zahlreiche Herausforderungen, durch die man neue Items und Fähigkeiten für die Geschichte freischaltet, und die Unterteilung Boss Rush die Möglichkeit gegen sämtliche der Endbosse hintereinander anzutreten.

Multiplayer

Vor Ort hatten wir die Möglichkeit zu viert das Club-Level des Prügeltitels zu spielen, wobei man zu dem Spielgeschehen jederzeit Dank dem Drop in/ Drop out-System problemlos dazustoßen konnte. Selbst im Storymodus war es möglich die „Friendly Fire“-Option ein- und auszuschalten, was die Kämpfe durchaus schwieriger aber dafür realistischer werden ließ. Für einen PVP-Kampf ist dann aber doch eher der Versusmodus gedacht, in dem man sich abseits des russischen Mobs gegenseitig vermöbeln kann.

Grafik

Ähnlich wie Double Dragon und Streets of Rage wird Mother Russia Bleeds in der Seitenansicht dargestellt. Im Vordergrund bewegen sich die vier Spielfiguren sowie die Gegner, im Hintergund bewegen sich größtenteils unbeteiligte Charaktere. Leicht schimmernde Objekte wie Türen, Feuerlöscher-Kästen oder Erste Hilfe-Schränke die in der Gegend herumstehen, können zerstört werden, damit diese den Spieler beim Levelverauf unterstützen, der Hintergrund beeinflusst das Spielgeschehen im Vordergrund jedoch meistens nicht.

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Der verpixelte Grafikstil passt hervorragend zu dem überaus brutalen Prügelspiel, denn die zahlreichen Halluzinationen und psychodelischen Effekte kommen in dem Titel ebenso gut zur Geltung wie dies bei Hotline Miami seiner Zeit der Fall war. Auch hier tragen die Gegner die verrücktesten Outfits und Masken. Das Ausmaß an Gewalt und die Liebe zum Detail lässt dabei kaum zu wünschen übrig.

Im Rahmen der Demo wurde uns lediglich das Level The Club vorgestellt. Zum Release des Spiels soll Mother Russia Bleeds acht Abschnitte besitzen, um die gesamte Story erzählen zu können.

Sound

Die selbstgemixte Melodien der französischen Spieleentwickler passen hervorragend zu den blutigen Gefechten und sorgen dafür, dass man durchgehend mit Blutrausch und guten Beats versorgt wird. In dem einem Level war, abseits der Titelmelodie zwar leider nur ein Soundtrack zu hören, die Entwickler haben aber auf eine Hotline Miami-ähnliche Tracklist hingewiesen.

Abschließende Worte

Mother Russia Bleeds scheint eine storylastige Mischung aus Prügler und Hotline Miami zu sein und verspricht mit seinem vielseitigen Gameplay, dem grandiosen Soundtrack und den verpixelten Gewalteinlagen ein interessantes Spiel aus dem Hause der französischen Entwickler Le Cartel Studio zu werden. Bei der diesjährigen GamesCom haben wir lediglich einen kleinen Ausschnitt aus dem Indieprojekt zu sehen bekommen, der Indietitel verspricht aber ein Aufsehen erregendes Beat’Em’Up zu werden.

– Kombinationsfreudiges Gameplay

– Vier Spieler Coop-Modus

– Verrückte Story

– Verpixeltes Gore-Prügelspiel

– Hotline Miami-ähnlicher Soundtrack

– Bisher lediglich ein Level zu sehen

Eure Meinung dazu?

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Mother Russia Bleeds

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