15. Spiel. 7 Dragonballs. Vieles gleich, wenig neu.

Im Vergleich zu Spielreihen wie Call of Duty oder FIFA erscheint ein Ableger zur Dragon Ball-Reihe nur alle paar Jahre und versorgt Fans des Animes, der Filme und des gesamten Franchises mit neuen Figuren, neuen Modi und der bestmöglichen Hardware-Auslastung der aktuellen Konsolen. Mit Dragon Ball Xenoverse erscheint der mittlerweile 15. Hauptteil der Reihe und stellt den ersten Titel mit Son Goku, Piccolo und Co. auf den Next Gen-Plattformen dar. Anders als bei den Vorgängern übernimmt dieses Mal der japanische Entwickler Dimps die Aufgabe der Spielerstellung. Nun gilt es die Next Gen-Konsolen und Herzen der Fans mit Faustschlägen und dem typischen Dragon Ball-Charme zu erobern! 

Ein Schwenk durch die eigenen Kindheitserlebnisse

Das Spiel legt mehr Wert auf coole Effekte und Show’n’Shine als dem Auswendiglernen und der korrekten Eingabe von ewig langen Tastenkombinationen.

Wer in den 90er Jahren groß geworden ist und gelegentlich Zeichentrickfilme im Fernseher verfolgt hat, dürfte unter Umständen an der Geschichte von Son Goku und seinem Abenteuer auf der Suche nach den Dragon Balls teilgenommen haben. Später fieberte man mit, wenn dieser auf fremden Planeten gegen Außerirdische oder Fieslinge aus einer anderen Dimension oder Zeit kämpfte. Egal gegen wen der mutige Sayajin auch ringte, es war immer spannend. Bei Gegnern wie Radditz, Vegeta, Freezer, Cell und zahlreichen anderen Wahnsinnigen, welche die Erde und ihre Bewohner vernichten wollen, ist das auch kein Wunder, dass sich die Reihe selbst heute noch ausgesprochen großer Beliebtheit erfreut. Nach mittlerweile 14. Ablegern stellt man sich somit berechtigt die Frage, was die Entwickler gemeinsam mit Akira Toriyama noch erfinden können, um Fans der Saga auf Trab zu halten und auch Neueinsteigern etwas Interessantes zu bieten. Die simple Geschichte von Dragon Ball Xenoverse ist die Antwort auf diese Frage.

Der Spieler erstellt seine Figur, welche man im Laufe des gesamten Abenteuers vertritt, in einem Monster Hunter-ähnlichen Charaktereditor. Gewählt wird aus fünf unterschiedlichen Rassen, wobei es erstmals möglich ist weibliche oder männliche Versionen von Namekianern, Sayajins, Erdlingen, Majins und die Freezer-Gattung zu wählen und individualisieren. Das Äußere ist dabei eigentlich vollkommen irrelevant, denn obwohl die Spielfigur sichtlich männlich oder weiblich ist, wird diese im Laufe der Geschichte kontinuierlich nur als Mann angesprochen.

Nach dem Erstellen der Spielfigur wird man unerwartet nach Toki Toki City, einer Stadt jenseits von Raum und Zeit, teleportiert und trifft dort auf Vegetas Sohn Trunks. Dieser outet sich als einer der Wächter der Zeit, die den Zeitverlauf beobachten und gegebenenfalls korrigieren. Durch den Eingriff unbekannter Personen wurde aber so viel Chaos angerichtet, dass ein Großteil der historischen Dragon Ball Z-Gefechte aus dem Lot geraten sind und eine dunkle Macht das Gleichgewicht des Universums zu kippen droht. Man reist somit durch die unterschiedlichsten Zeitepochen und unterstützt Son Goku und Co. dabei gegen die mysteriösen Zeit-Manipulierer vorzugehen. Man trifft dabei auf unzählige bekannte Gesichter und lernt dabei neue Figuren wie die Großmeisterin der Zeit und die ähnlich aussehenden Antagonisten kennen. Im Grunde genommen verwandelt Dimps die 08/15-Rückblick-Story in eine ganz plausible Geschichte und bietet in Dragon Ball Xenoverse sogar eigene Filmsequenzen im Anime-Stil, welche die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Abseits der Story warten zahlreiche Sidequests darauf vom Spieler abgeschlossen zu werden, wobei man an dieser Stelle meist in die Rolle der gegnerischen Parteien schlüpft oder Szenen aus der Geschichte noch einmal wiederholt.

Gameplay

Noch bevor das Abenteuer so richtig losgeht, sieht man sich Toki Toki City, die Stadt der Zeitreisenden etwas genauer an. Sie besteht aus drei großen Bereichen (dem Industrie-Sektor, dem Plaza der Zeit und dem Zeit Nest) in denen man den Großteil der Spielzeit verbringt, wenn man nicht gerade in den unterschiedlichen Zeitzonen unterwegs ist. Im Storyareal spricht man Trunks auf neue Veränderungen bei den Schriftrollen der Zeit an, und findet sich kurze Zeit später bereits in Gefechten gegen Berühmtheiten aus dem Dragon Ball Z-Universum. Egal ob man ein Gefecht erfolgreich abgeschlossen hat oder nicht, es gibt auf jeden Fall Geld und Erfahrungspunkte als Belohnung. In der Shoppingarea kann man anschließend das schwer verdiente Geld für neue Techniken, Kleidungsstücke oder Verbrauchsitems ausgeben, wogegen EXPs nach einem Levelanstieg zum Verbessern der eigenen Statuswerte verwendet werden. Neue Techniken lernt man aber nicht nur durch einen Kauf, spezielle Techniken muss man sich vorerst durch Kämpfe gegen diverse Dragon Ball-Berühmtheiten verdienen. Somit erlernt man die Handhabung des Energiediskus beispielsweise erst nachdem Kuririn diesen im Rahmen einer Schulung vorgeführt hat.

Die Kämpfe sind zweifellos das Highlight in Dragon Ball Xenoverse. Selten verspürt man durch Button Smashing so eine Genugtuung.

Es ist schade, dass man im gesamten Storyverauf nur so wenig mit der Umgebung außerhalb der Gefechte interagieren kann. Obwohl die Spielfiguren in den einzelnen Levels fliegen können, begrenzt sich die Bewegungsmöglichkeit in Toki Toki City ausschließlich auf das Gehen, Springen und Reden mit NPCs. Zwar begeistert die Möglichkeit Shenron beschwören und NPCs zu Offlinegefechten einladen zu können, das war es allerdings mit der großen Vielfalt in der fiktiven Zeitreisestadt.

Entscheidet man sich für einen Kampf, kommt die actionlastige Seite von Dragon Ball Xenoverse zum Vorschein. Man muss dabei einsehen, dass der Brawler mehr Wert auf coole Effekte und Show’n’Shine legt als dem Auswendiglernen und der korrekten Eingabe von ewig langen Tastenkombinationen. Daher beschränken sich die Kampfkombinationen auf den Viereck- und Dreieckknopf des PlayStation 4-Controllers – gelegentlich können auch simple Energiestrahlen durch das Drücken der Kreistaste abgefeuert werden. Für großflächige Attacken und Spezialangriffe, muss man vor dem Kampf festlegen welche vier man während dem Gefecht einsetzen möchte. Anschließend drückt man zur richtigen Zeit dir rechte Schultertaste und wählt schnell die gewünschte Kombination. Teleportiert wird meist im Verlauf einer Angriffscombo durch das Drücken der X-Taste. Befindet man sich nicht in der Nähe des Gegners benutzt man den selben Button zum höher Fliegen und drückt den linken Analogstick zum Landen – durch das Gedrückthalten der linken Schultertaste beschleunigt man die Spielfigur.

Die Kämpfer von Dragon Ball Xenoverse erweisen sich zudem während den Gefechten als richtige Gentlemans; wer zu Boden geht wird nicht mehr angegriffen. Das kann als Angreifer frustrierend sein, bietet bei schwierigen Endbossen aber zumindest eine kurze Verschnaufpause. Um ein Gefecht nicht nur an einem Schauplatz auszutragen, fliegt man des Öfteren durch Portale, um auf anderen Locations neue Gegner zu konfrontieren. Interessant ist auch der Einsatz der Scouter, mit deren Hilfe man den Level anderer Spielfiguren, deren genaue Position und sogar versteckte Items finden kann – es ist an dieser Stelle vollkommen unverständlich warum dieser nicht in Toki Toki City oder bei speziellen Missionen öfters zum Einsatz kommt.

Multiplayer

Die Kämpfe sind zweifellos das Highlight in Dragon Ball Xenoverse. Selten verspürt man durch Button Smashing so eine Genugtuung. Erstmals ist es auch möglich online 2 gegen 2-, 3 gegen 3- und sogar 1 gegen 3-Kämpfe auszutragen. Offline beschränkt sich das Spiel auf einen klassischen Versus-Modus. Umständlich wird es nur, wenn man online zu mehrt versucht ein Team zu bilden, da meist die Verbindung zum Xenoverse-Server unterbrochen wird und man lange Ladezeiten in Kauf nehmen muss, bis man zusammen spielen kann. Auf den ersten Blick erweckt Toki Toki City aber mehr den Anschein, als wäre es ein ziemlich verbuggtes MMO, da andere Spielcharaktere nur im unmittelbaren Umkreis geladen werden und sich meist nur für wenige Sekunden im Blickfeld befinden, bevor sie ebenso schnell wieder verschwinden wie sie gekommen sind.

Das Spiel besitzt eine große Auswahl an Nebenmissionen, die sogar mit bis zu drei weiteren Spielern über das Internet bestritten werden können. Spielt man diese über das Internet, wird nach jeder Mission beim Anfangspunkt gestartet, was auf die Dauer sehr anstrengend sein kann – immerhin müssen sämtliche Menüs durchforstet und Einstellungen auf’s Neue vorgenommen werden. Dimps macht es den Gamern auch nicht einfach offline gegeneinander zu spielen. Anstatt sich binnen Sekunden mit anderen Spielern auf der Couch battlen zu können, muss man sich auf beiden Accounts zuvor mühsam durch die ersten Storymissionen spielen, bis man die Multiplayer-Option freischaltet.

Grafik

Als Dragon Ball-Fan freut man sich über die zahlreichen Filmsequenzen, welche im Animestil gehalten wurden. Die Szenen in ingame-Grafik sehen zwar ebenfalls gut aus, erinnern aber mehr an die Grafikpower der vergangenen Konsolengeneration. Besonders die oftmals leeren Gebiete, die matten Texturen und die Tatsache, dass durch Zerstörung entstandene Krater unmittelbar nach dem Aufstehen der Spielfigur verschwinden, trüben das Bild des ansonsten so imposanten Kampfspiels. Etwas verdutzt ist man auch, wenn die Charaktere nach einer erfolgreich absolvierten Mission plötzlich in der Luft stecken bleiben und das Menü mit den Resultaten eingeblendet wird.

Da Dragon Ball Xenoverse eine eigenständige Story mit neuen Charakteren besitzt, ist klar, dass die Entwickler eine Vielzahl der Filmsequenzen exklusiv für die Käufer des Spiels bereithalten möchten. Streamer, die vom PlayStation 4-internen Twitch-Service Verwendung machen, müssen sich somit auf eine Vielzahl blockierter Filmsequenzen bereit machen, bei denen man nicht einmal mit dem Share-Button Fotos von den einzelnen Szenen anfertigen kann.

Sound

Bereits bei der Einführung dürfen sich waschechte Dragon Ball-Fans freuen; das japanische Intro der Z-Serie ziert auch den Anfang des mittlerweile 15. Brawlers. Die noch bessere Nachricht ist, dass man unter der japanischen und englischen Sprachausgabe wählen kann – auf Deutsch gibt es höchstens Menüpunkte und Untertitel zum Lesen. Dafür leidet jedoch die Lippensynchronität der einzelnen Spielcharaktere. Nur beim Protagonisten nicht, da dieser das gesamte Abenteuer – mit Ausnahme vereinzelter Ausrufen – eher wortlos mitverfolgt.

Die Soundkulisse des Prügelspiels ist geprägt von schnellen Gitarrensolos und rockigen Beats in den Kämpfen, sowie wiederholenden Ohrwürmern in den einzelnen Menüs, die man bereits nach wenigen Minuten Spielzeit vor sich hin pfeift.

Abschließende Worte

Dimps erster Versuch, ein Dragon Ball-Videospiel zu entwickeln und diesen an die Qualität der Next Gen-Konsolen anzupassen, ist leider nur zufriedenstellend. Zu vieles kennt man bereits aus den vergangenen Spielen, technisch sind die Spuren des letzten Konsolenzyklus stark spürbar und selbst die Story ist nur eine leichte Alternative zur eigentlichen Dragon Ball Z-Storyline – eben mit einer Handvoll neuer Charaktere, die dem gesamten Spiel einen dezenten Twist geben. Die langen Ladezeiten, die suboptimal funktionierenden Xenoverse-Server und die umständlichen Menüfuhrungen (besonders für Mehrspielerpartien) machen diesen Ableger zu einem schwachen Titel, der für wahre Fans aber doch ein paar Highlights bereit hält.

– Gut aufbereitete 08/15-Story

– Imposante Buttonsmash-Gefechte

– Ein großes Sortiment an Kämpfern

– Online-/ Offline-Mehrspielerspaß

– Englische/ Japanische Sprachausgabe

– Mangel an Details

– Viele blockierte Filmsequenzen

– Last Gen-Grafikleistung

– Spielcharakter immer männlich

– Xenoverse-Server stürzen oft ab

– Sehr lange Ladezeiten

– Interaktionsmangel in Toki Toki City

– Umständliches Starten neuer Quests

Eure Meinung dazu?

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