N64-Klassiker Nr. 2 in der Remake-Kluft

Als The Legend of Zelda: Ocarina of Time für den Nintendo 3DS angekündigt wurde, war klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der zweite N64-Ableger der Reihe ebenfalls eine Umsetzung für die portable Konsole erhalten würde. Obwohl viele Gamer Links erstes Abenteuer in 3D als einzigartigen Meilenstein in der Geschichte der Videospiele betrachteten, schwören treue Fans, die jeden Teil der Reihe gespielt haben heute noch, dass Majoras Mask wesentlich ausgeklügelter und tiefgründiger ist als sein damaliger Vorgänger. Mit seiner 3-Tage-Limitierung schreckte das Spiel im Vorfeld viele Zocker, die einfachem Zeitmanagement trotzten, ab und das obwohl Horror Kids Leidweg storytechnisch in vielerlei Hinsicht dramatischer und emotionaler war als jeglicher Ableger der Reihe zuvor.

15 Jahre nach dem Release des Nintendo 64-Spiels wagt sich Nintendo erneut an das Spiel heran und veröffentlicht nun The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D für den Nintendo 3DS und new Nintendo 3DS, in der Hoffnung dieses Mal mehr Aufmerksamkeit und Erfolg als beim ersten Anlauf zu erhalten. 

Zelda adé – hier geht es um Zeitreisen und Freundschaft!

Nach seiner heldenhaften Schlacht gegen Ganondorf in The Legend of Zelda: Ocarina of Time reist der junge Abenteurer Link durch die ganze Welt, um seine verschollene Begleiterin Navi zu finden. So kommt es, dass der Hyrulianer eines Tages mit seinem Pferd durch einen Wald trottet und im Halbschlaf von einem maskierten Horror Kid überfallen wird. Das humanoide Wesen belässt es jedoch nicht nur beim Diebstahl von Links Okarina der Zeit, sondern belegt diesen mit einem üblen Fluch, der ihn zu einem Kokori, dem Bewohner eines Pflanzenvolks, werden lässt. Während der Held der Zeit darüber verzweifelt in seinem neuen Körper eine limitierte Bewegungsmöglichkeit zu besitzen, macht sich der Streiche spielende Fiesling aus dem Staub, um sein nächstes Opfer zu suchen. Dabei wird dieser von einer seiner helfenden Feen getrennt, die ihn bei seinen Schandtaten unterstützt hat. Link, der grün bemützte Kavalier, hilft dem fliegenden Weibchen zu ihrem jüngeren Bruder, der beim maskierten Lausbuben geblieben ist, zurück zu kehren. Dafür reist er in die zentrale Stadt Termina, wo er mit dem nächsten Streich des, verrückt zu sein scheinenden, Übeltäters konfrontiert wird; dieser will den Mond mit seinen magischen Kräften in die Erde stürzen lassen. Link bleiben lediglich drei Tage, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Es ist ein richtiger Genuss durch die einzelnen Levels zu gehen und Dampf, Rauch und ähnliche kleinere Details zu sehen.

Die Geschichte von The Legend of Zelda: Majoras Mask ist die erste Story der 3D-Reihe, die sich nicht mit Prinzessin Zelda, dem Triforce und Ganondorf, sondern mit etwas wesentlich tiefgründigeren beschäftigt; der einsamen Seele eines verlorenen Wesens. Die mysteriöse Maske der Majora, Horror Kids Erscheinungsbild und die Atmosphäre, die während dem Befreien der vier uralten Wesen besteht, ist kaum mit irgendeinem Ableger der gesamten Saga vergleichbar. Das Spiel setzt neben dem Bewältigen des herkömmlichen Spielablaufs auch grundlegende Fähigkeiten des Zeitmanagements voraus, da es voll mit Sidequests und zeitsensiblen Aufgaben geschmückt ist. Die Zeitreisen, die richtige Verwendung der 24 unterschiedlichen Masken und die Action-Adventure-Qualität, die man von einem The Legend of Zelda-Ableger gewohnt ist, sind es, die den zweiten Nintendo 64-Titel zu einem derartig einzigartigen Teil werden lassen. 

Gameplay

The Legend of Zelda: Majoras Mask macht intensive Verwendung von einigen Hardware-Fähigkeiten des new Nintendo 3DS.

Verzaubert und im Körper eines anderen Wesens begibt man sich durch die Welt rund um Termina und sammelt Masken mit unterschiedlichen Wirkungen, manipuliert ständig die Zeit und versucht sich an sämtliche Geschehnisse anzupassen, die in den 72 virtuellen Stunden stattfinden. Im Rahmen des Abenteuers erhält man insgesamt vier unterschiedliche Masken, die nicht nur Links Aussehen, sondern auch seine Fähigkeiten von Grund auf ändern. So ergeben sich auch bestimmte Terrains und Rätsel, die ausschließlich durch die Verwendung spezifischer Abilities bewältigt werden können. Kokoris sind aufgrund ihres leichten Körpers in der Lage mit der Hilfe von Blättern in der Luft herum zu schweben, Goronen bewegen sich durch das Zusammenrollen schneller durch Gebiete und können Felsen mit ihren bloßen Händen zerstören und Zoras bewegen sich flink unter Wasser hinfort. Ist man im Besitz sämtlicher sammelbarer Masken, schaltet man unter Umständen sogar ein spezielles Verhüllungsmittel frei, mit dessen Hilfe man einen unvergesslichen Endboss-Kampf zu sehen bekommt.

Abseits der hervorragenden Einbindung der Masken in das Gameplay, bietet das Notizbuch der städtischen Lausbuben einen ausgesprochen guten Überblick über sämtliche Ereignisse in dem gesamten Spiel. Um einen Sidequest oder bestimmte Aktionen in dem Buch fest zu halten, genügt es mit der Person gesprochen zu haben und schon wird die wichtige Notiz automatisch vermerkt. Der untere Screen verbessert den Spielefluss und sorgt dafür, dass man Items und sämtliche Menüpunkte binnen Sekunden auf Touchscreen- und Knopfdruck erreicht. Es erleichtert auch die Handhabung mit den Musikinstrumenten, den Noten und sämtlichen Gegenständen, die man während dem Gefecht auf die Schnelle benötigt. Auch die Zeitanzeige wurde vom Halbkreis-förmigen Design zu einer dreiteiligen Timeline umgeformt und zeigt die Uhrzeiten nun punktgenau an.

Geld und sammelbare Items wie Bomben, Deku Nüsse und Pfeile verschwinden im Gegensatz zu Zeitreise-resistenten Ausrüstungsteilen und müssen ab dem ersten Tages wieder aufgesammelt werden, damit man sie einsetzen kann. Die Rubine können zwar in einer Bank deponiert werden, die wahre Kunst in The Legend of Zelda: Majoras Mask besteht aber darin, in den 72 virtuellen Stunden möglichst viele der Aufgaben – seien es nun Story- oder Sidequests – zu erledigen.

Gameplay-Neuheiten mit dem new Nintendo 3DS

Im Gegensatz zu The Legend of Zelda: Ocarina of Time, macht The Legend of Zelda: Majoras Mask Verwendung von einigen Hardware-Fähigkeiten der verbesserten portablen Konsole. So bietet beispielsweise der C-Stick die Möglichkeit die Kamera im Spiel um 360° zu drehen, anstatt diese permanent mit der linken Schultertaste nachjustieren zu müssen. Auch das Schießen von Pfeilen wird durch die Dreh- und Kippbewegung des new Nintendo 3DS erleichtert, immerhin steuert man die Richtung der Schüsse mit den eigenen, realen Körperbewegungen.

Ein wenig enttäuscht ist man als Nintendo 3DS-Besitzer, wenn man auf eine Circle Pad Pro-Unterstützung gehofft hat. Diese besitzt das Spiel nämlich leider nicht. 

Grafik

Das Remake für Nintendo 3DS ist weit mehr als eine aufskalierte Version des Nintendo 64-Klassikers. Die japanischen Entwickler haben dafür gesorgt, dass Käufer immer noch ein angenehm nostalgisches Gefühl haben durch die Terrains rund um Termina zu ziehen, aber ohne dabei auf die grafischen Vorzüge des portablen 3D-Handhelds verzichten zu müssen. Die Texturen sämtlicher Oberflächen wurden dabei überarbeitet und zahlreiche Effekte wie Feuer, Wind und Schneefall verbessert. Es ist ein richtiger Genuss durch die einzelnen Levels zu gehen und Dampf, Rauch und ähnliche kleinere Details zu sehen, die – wenn man das Spiel direkt mit dem Original vergleicht – beeindruckend wirken.

Auch die Menüführung wurde überarbeitet und an die portable Konsole angepasst. Man wundert sich mitunter auch, dass man meist nicht mehr als maximal drei Tastendrücke vom jedem benötigten Menüpunkt entfernt ist. Zudem wurden sämtliche Icons in den Menüs einem grafischen Update unterzogen, sodass man auch außerhalb des Spiels eine sauberere und gestochen scharfe Optik geboten bekommt. 

Sound

Als begeisterter Fan des Nintendo 64-Spiels fühlt man sich bei jeder Melodie, jedem Track und Geräusch sofort um 15 Jahre jünger. Alleine die Tatsache, dass man sich fast schon lückenlos an die einzelnen Töne erinnert, zeugt davon, wie gelungen und zeitlos die Soundtracks des damaligen Titels waren. Das Gute daran ist, dass dieser kaum verändert wurde, dass nichts an Stimmung verloren gegangen ist und immer alles hervorragend zu der improvisierten Grafik und den Gameplay-Verhältnissen des Nintendo 3DS passt. Durch die Lautsprecher der portablen Konsole klingen die letzten Minuten des letzten Tages ebenso bedrohlich, wie das schrille Lachen der Feen – natürlich trägt das alles zu der beeindruckenden Stimmung des Spieles bei. 

Abschließende Worte

Wer The Legend of Zelda: Majoras Mask auf dem Nintendo 64 gespielt hat und sich trotz der unscharfen Grafik in den Titel verlieben konnte, wird sich über die Nintendo 3DS-Umsetzung umso mehr freuen können, denn sie ist nicht nur optisch stark aufgepeppt worden, sondern kann auch gameplaytechnisch mit einigen Neuheiten brillieren. Gamer die vor knapp 15 Jahren nicht das Vergnügen hatten in den Genuss des zweiten 3D-Titels zu kommen, haben nun endlich die Gelegenheit eine der abgefahrensten und originellsten Geschichten zu erleben und dabei in die Rolle zahlreicher, ikonischer The Legend of Zelda-Charaktere zu schlüpfen.

– Sowohl am 3DS als auch new 3DS spielbar

– Grafisch beachtlich aufgewertet

– Nach wie vor geniale Atmosphäre

– Pfeile mit Kippsteuerung steuern

– Zahlreiche Sidequests

– Vier Masken + dazu gehörendes Gameplay

– Optimale Verwendung beider Screens

– 360°-Kamerabewegung mit C-Stick

– Soundtechnisch nichts Neues

– Keine Circle Pad Pro-Unterstützung

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