Mit dem HD Remake des ersten Ablegers der Resident Evil-Reihe, welche 1996 ihren Ursprung auf Sonys PlayStation fand, versucht der japanische Entwicklerriese Capcomnun auf der aktuellen Generation der Videospielkonsolen erneut gute Verkäufe zu erzielen. Dessen Remake begeisterte bereits 2002 auf dem Nintendo GameCube in einer komplett überarbeiteten Fassung und genoss über 13 Jahre seine Konsolenexklusivität. Nun soll das Spiel auf der PlayStation 4 und der Xbox One ebenso für gruselige Spielabende sorgen.
Wir haben uns die japanische Version des Spiels zukommen lassen, da diese für Sammler anspruchsvoller ist (man kann sie ins Regal zur restlichen Sammlung hinzufügen), und ebenfalls in deutscher und englischer Sprache gehalten wurde.
Für Sammler besonders anspruchsvoll ist zudem die japanische Collector’s Edition (leider nur in Japan erhältlich), welche neben dem Spiel noch ein Artbook und eine Karte mit den Grundrissen des Herrenhauses beinhaltet. Zu meiner größten Verwunderung, waren sämtliche Inhalte in englischer Sprache, lediglich die Namen der Mitarbeiter, die das Artbook erstellt haben, waren in japanischer Schrift.
Das Artbook war zudem kein richtiges Artbook, sondern lediglich eine Ansammlung an ingame-Screenshots aus den Räumlichkeiten des alten Gebäudes, mit einer kleinen Darstellung des räumlichen Umrisses im linken unteren Eck der einzelnen Doppelseiten.
Die Ursprünge der Resident Evil Zombie-Epidemie
Im klassischen Urtitel schlüpft man in die Rolle der zwei S.T.A.R.S.-Agenten Jill Valentine und Chris Redfield und wird gemeinsam mit dem Rest eines kleinen Spezialcommandos zu einem außergewöhnlichen Einsatz geschickt; es soll der Verbleib einer weiteren Einheit, dem B.R.A.V.O.-Team, untersucht werden, welches Stunden zuvor den Kontakt zum Hauptquartier verloren hat. Unglücklicher Weise stellt sich recht schnell heraus, dass das Verschwinden der Truppe auf einen Angriff übernatürlicher Kreaturen zurück zu führen ist, deren Ursprungsort ein altes Herrenhaus zu sein scheint. Beim Untersuchen der Räumlichkeiten kommen die Agenten einem missglückten Pharma-Experiment und mehreren Misständen in den eigenen Reihen auf die Schliche.
Der erste Ableger der Resident Evil-Reihe dürfte für viele Gamer ein zeitloses Spiel darstellen, denn egal ob auf der Ur-PlayStation im Pixelformat oder im überarbeiteten GameCube-Remake, das Abenteuer rund um die S.T.A.R.S. und die Ursprünge der Reihe, das zum Zugpferd von Capcomwurde und sich gleichzeitig zu einer Milliardenmarke avancierte, ist einfach immer wieder ein Genuss gespielt zu werden. Als langjähriger Anhänger ist es auf jeden Fall eine Freude die dunklen Gänge des alten Herrenhauses erneut entlang zu wandern und die verdeckte Operation des US-Pharmaunternehmens zu enthüllen.
Von der Geschichte her betrachtet wurde das Spiel in keinster Weise erweitert. Gleich zu Beginn hat man zwar die Möglichkeit zwischen dem ehemaligen und dem Resident Evil: Revelations-Aussehen von Jill und Chris sowie zwei einfache Schwierigkeitsstufen zu wählen (Das ursprüngliche Spiel hatte nur drei, die HD-Portierung hat 5), darüber hinaus wurden allerdings keine Inhalte ergänzt oder auf irgendeine Art und Weise erweitert. In einer zusätzlichen Option im Hauptmenü können nun sämtliche freigespielten Filmsequenzen noch einmal begutachtet werden. Das hilft zu sehen, welches der unterschiedlichen Enden man im Spiel bisher noch nicht erreicht hat.
Gameplay
Die Licht- und Schatteneffekte in den Räumlichkeiten des alten Herrenhauses und über dessen Wände hinaus sind einfach nur überwältigend.
Das Spiel stellt ein Remake eines klassischen Horrorspiels dar. In den 80er/90er Jahren war es noch nicht üblich automatische Datensicherungen in Spielen anzubieten, daher speichert man den Fortschritt in Resident Evil mit der Hilfe von Farbbändern, die man im Spiel aufsammeln muss und bei Schreibmaschinen zum Einsatz bringt. Dieses Farbband ist eines von vielen unterschiedlichen Items, die man in den Wänden des Herrenhauses findet und in den eigenen Taschen (Chris besitzt 6 Itemslot-Plätze und Jill 8 – je nachdem welchen Charakter man am Anfang der Story wählt, vertritt man diesen im Verlauf des gesamten Spiels) mit sich führen kann. Zum Zwischenlagern dient eine Item-Box, die man gelegentlich in bestimmten „sicheren Zonen“ des, von Zombies überrannten, Gebäudes findet. Die früheren Ableger der Reihe waren bekannt für ihren extrem hohen Schwierigkeitsgrad, daher ist oftmaliges Speichern und der überlegte Einsatz der limitierten Ressourcen (wie Heilkräuter, Munition und Granaten) ein essentieller Bestandteil, um den Horrortrip zwischen Untoten und genetisch manipulierten Mutanten erfolgreich zu bewältigen. Unzählige Rätsel, die das Begutachten und Kombinieren der Items vom Spieler abverlangen, sorgen dafür, dass man nicht nur den Drang zum Überleben verspürt, sondern gelegentlich auch die grauen Zellen ein wenig anstrengt.
Für viele Gamer war die klassische Steuerung der früheren Resident Evil-Spiele zu umständlich, was letzten Endes auch Capcoms ausschlaggebender Grund war, die Reihe in einen Third Person-Shooter zu verwandeln. Die bekannten Perspektiven des Ur-Spiels sind geblieben und die HD-Portierung des GameCube-Remakes wurde – bis auf das folgende kleine Detail – gameplaytechnisch auch nicht großartig verändert. Nun haben Gamer die Möglichkeit die Spielfigur mit dem Analogstick durch den Raum zu steuern. Es zählt dabei einzig und alleine die Perspektive aus der das Spiel zu dem Zeitpunkt präsentiert wird, um den Charakter in die gewünschte Richtung zu manövrieren. Das erleichtert die Steuerung um ein Vielfaches, da man eine Alternative zur klassischen Steuerung (linke und rechte Taste lässt die Spielfigur um die eigene Achse drehen, oben und unten bewegen diese nach vorne und hinten) erhält. Als treuer Anhänger kommt man dennoch nicht darüber hinweg an manchen Stellen, an denen die Perspektive recht ungünstig ist, auf die altbewährte Steuerung zurück zu greifen.
Nun haben Gamer die Möglichkeit die Spielfigur mit dem Analogstick durch den Raum zu steuern.
Abseits der kleinen Änderung in der Steuerung gibt es noch einige marginale Unterschiede zu der GameCube-Version. Das langwierige Öffnen der Türen ist beibehalten worden (das zählt in meinen Augen zum Charme des Spiels dazu, selbst wenn man gelegentlich viel lieber einfach nur schneller vorankommen möchte), dafür gibt es nun die Möglichkeit das Spiel mit dem eigenen Resident Evil Net.-Account zu verknüpfen, um den Fortschritt in den Spielständen auch online anzuzeigen. Diese neue Funktion ist mit längeren Ladezeiten beim Speichern verbunden, welche beim Starten und auch beim Beenden des Spiels auftreten können.
Grafik
Obwohl das Remake von Resident Evil bereits auf dem GameCube im positiven Sinne furchterregend ausgesehen hat, waren die grafischen Verhältnisse auf dem Gamecube für die Next Gen-Konsolen nicht ausreichend. Daher wurden die Inhalte nicht nur optisch verbessert, sondern auch auf das neue Bildschirmformat 16:9 umgesetzt (optional kann man diese stets auf 4:3 zurück schalten und das Spiel mit den markanten, schwarzen Balken auf der Bildschirmseite erleben).
Man muss dabei anmerken, dass der Horrortitel seit seinem letzten Release auf der Nintendo-Konsole kaum einen Funken gealtert ist. Die Licht- und Schatteneffekte in den Räumlichkeiten des alten Herrenhauses und über dessen Wände hinaus sind einfach nur überwältigend. Man sieht endlich wie die Augen aus den Gesichtern der verwesenden Untoten kullern und sich ihre Kiefer klappernd bewegen, wenn sie nach der vorbei eilenden Spielfigur greifen. Das hervorragende Spiel mit den Perspektiven und den damit verbundenen Überraschungseffekten, wenn man von einem Zombie hinter einer Ecke überrascht wird, ist nach wie vor einer der Kaufgründe für Horrorfans. Als kleinen Bonus darf man sich in sämtlichen überarbeiteten Versionen über die alternativen Kostüme von Chris und Jill freuen. Diese zeigen die beiden Überlebenden des Herrenhaus-Zwischenfalls mit ihrem Outfit aus Resident Evil: Revelations.
Stellenweise merkt man dem Spiel jedoch schon an, dass es sich um einen aufgefrischtenTitel aus längst vergangenen Zeiten handelt. Hier und da ist die Beleuchtung in den Räume eine Spur zu dunkel oder die Pixelhäufchen sammeln sich bemerkbar bei einzelnen bewegten Szenen – ganz an die grafischen Verhältnisse der Next Gen-Konsolen kommt Resident Evil somit nicht heran. Auch in den Filmsequenzen macht sich ein matter, grauer Filter bemerkbar. Dieser stört nicht wirklich gravierend, ist aber doch zu sehen.
Sound
Abseits des 4. Hauptablegers konnte kaum ein Teil der Resident Evil-Reihe so mit dem Soundtrack brillieren, wie das Remake auf dem GameCube. Daher ist es ausgesprochen erfreulich, dass es sämtliche Melodien aus dem Original auch in die neu aufbereitete Version geschafft haben. Nicht nur das, denn selbst der japanische Ableger des Titels besitzt sowohl englische als auch japanische Sprachausgaben, sowie sämtliche europäische Sprachen für Untertitel und Menüoptionen. Damit wird der Klassiker schnell zu einem all time favorite für Fans von Horrorspielen, von dem es wirklich schade ist, dass er hierzulande ausschließlich via Download erscheint und, nicht wie in Japan, in Retailform, sogar als Special Edition in den Handel kommt.
Abschließende Worte
Es war der Wunsch vieler Resident Evil-Fans; Das GameCube-Remake auf den Next Gen-Konsolen noch einmal in neuer Pracht erleben. Aufgrund der lange währenden Exklusivität des Nintendo-Klassikers, schien es allerdings schier unmöglich, dass es in HD-Form für die aktuellen Konsolen portiert wird. Umso größer ist die Freude nun, dass es für die Plattformen der letzten und aktuellen Konsolengeneration erschienen ist. Diese Freude ist auch einfach zu begründen, denn das Spiel hat über die Jahre kaum an Charme und Charakter verloren. Ganz im Gegenteil, denn durch die alternative Steuerung und das optische Facelift, sieht der Titel nicht nur grandios aus, sondern spielt sich auch dementsprechend stimmig. Ganz an die reibungslose Steuerung von Third Person-Shootern kommt Resident Evil dann allerdings doch nicht an, das soll es aber auch nicht wirklich. Immerhin liegt der Fokus auf dem Survival Horror-Spielprinzip, bei dem man sich nach wie vor die Zähne ausbeißt. Und das ist gut so!
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