Da Spiele in der heutigen Zeit dazu tendieren immer einfacher zu werden, gewinnen Games, die sämtliches Können vom Spieler abverlangen, laufend an Popularität. Als der deutsche Entwickler Deck 13 Interactive die Arbeiten mit der polnischen Spieleschmiede CI Games initiierte, war vermutlich noch niemanden klar, dass das Produkt dieser Kooperation genau so ein kniffliger Titel und gleichzeitig ein umfangreiches Projekt mit dem Namen Lords of the Fallen werden würde.
Vom Sträfling zum Gottkiller
Es sind Zeiten, in denen Sträflingen die begangenen Untaten ins Gesicht tätowiert wurden, in denen Harkyn, ein Wikinger-ähnlicher Krieger, im Gefängnis landet und laut den Herrschern der fiktiven Welt im Rahmen eines Säuberungsprogramms zusammen mit dem restlichen Bösen auf der Welt getötet werden soll. Zu seinem Glück attackieren unerwartet besiegt geglaubte Götter die sonst so friedliche Welt, sodass Harkyn ein letztes Mal die Chance erhält sich durch den Kampf mit den übermächtigen Geschöpfen seiner Sünden zu bereinigen. Zusammen mit seinem Mentor Kaslo eilt der Kämpfer nach Rhogar, einer von Dämonen bevölkerten Welt, um dort den Urspung der Invasion Einhalt zu bieten.
Trotz der interessanten Story von Lords of the Fallen ist die erzählweise des Spiels sehr flach ausgefallen. Man erfährt aus den unzähligen, originellen Konversationsstrukturen kaum etwas über Harkyn, seine Vorgeschichte und wer überhaupt die Götter sind, die in dem Land herumwüten. Man gelangt oftmals an einen Punkt in dem Spiel, in dem man sich für bestimmte Handlungen entscheiden muss, diese allerdings kaum sichtliche Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben.
Es hilft dabei auch nicht wirklich, dass das gesamte Gebiet von Beginn an offen zugänglich ist und man bereits im frühen Teil des Spiels alles erkunden kann. Ohne Karte und Questlog ist es wirklich schwer den Überblick über die Aufgaben zu behalten und der Geschichte beziehungsweise den optionalen Quests zu folgen. Die Schwäche von Lords of the Fallen ist aber auch gleichzeitig dessen Stärke, immerhin bietet das umfangreiche Abenteuer unzählige zu erkundende Gegenden, in denen man Stunden damit verbringen kann herum zu irren, Schätze zu finden und unterschiedliche Bosse zu besiegen. Dafür sind viele der Sidequests irreführend, enden plötzlich und lassen den Spieler oftmals ohne jegliche Weiterleitung in der riesigen Welt zurück.
Gameplay
Besonders die Bosse in dem Spiel wurden sehr imposant in Szene gesetzt.
Zu Beginn des Spiels wählt man einen von der Spieltypen aus (Magier, Krieger und Mönch) und vertritt diese Klasse das gesamte Spiel lang. Durch das Besiegen von Gegnern und Bossen generiert man Erfahrugspunkte, die man anschließend zum Freischalten neuer Fähigkeiten und Verbessern von Statuswerten verwenden kann. Diese können allerdings nur an den Speicherpunkten vergeben werden, bis zu dem Zeitpunkt sind die EXPs somit nutzlos. Je länger man sich das Umwandeln der Punkte aufhebt, umso höher ist der Multiplikator, welcher durch das Erledigen von Gegnern steigt und durch das Einlösen oder den Tod der Spielfigur sinkt. Stirbt Harkyn verliert er auch sämtliche erlangten und uneingelösten Erfahrungspunkte, kann diese aber wieder erlangen, indem er den Geist des zuvor gestorbenen Körpers aufsucht. Dieses Risikosystem ist mit Abstand eines der originellsten Teile im Spiel und sorgt dafür, dass man zahlreiche Frustmomente aber dennoch irgendwie auch Erfolgserlebnisse verspürt. Immerhin bringt ein hoher Multiplikator nicht nur mehr EXPs sondern auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für bessere Items.
Sonderbar ist, dass man die Fähigkeitenstammbäume anderer Spielklassen durchgehen sehen kann, obwohl diese nach dem Festlegen auf eine Klasse nicht mehr zugänglich sind. Zumindest nicht wenn man die Geschichte zum ersten Mal durchspielt, denn der New Game Plus-Modus ermöglicht die Erweiterung der Fähigkeiten auf eine zweite der drei Klassen. Dies ist auch wirklich notwendig, denn mit dem zweiten Durchlauf wird auch der Schwierigkeitsgrad drastisch angehoben.
Trotz der interessanten Story von Lords of the Fallen ist die erzählweise des Spiels sehr flach ausgefallen.
Auch wenn man in dem Spiel nur sehr wenige Fähigkeiten freischalten kann, reichen diese alle Male um eine passende Abwechslung in das Spielgeschehen zu bringen und für jeden Spieltyp den richtigen Kämpfer zu finden. Obwohl Lords of the Fallen starke Ähnlichkeiten mit Spielen wie Dark Souls besitzt, kann man problemlos sagen, dass der Schwierigkeitsgrad moderater ist, die Steuerung dafür aber wesentlich ausgereifter. Gamer die bereits einen Ableger der Dark Souls-Reihe gespielt haben, dürften sich mit der Tastenbelegung schnell zurecht finden und über die akkurate Kamerabewegung erfreut sein. Um die Gefechte zudem einfacher zu gestalten, visiert man Gegner durch das Drücken von R3 direkt an und fokussiert anschließend sämtliche Angriffe auf eine einzelne Kreatur. Das ist auch wirklich notwendig, denn oftmals kommt es vor, dass einzelne Monster ein gleiches Aussehen, allerdings ein unterschiedliches Level besitzen. Dank der vielen Checkpoints hat man auch nicht die Angst sämtliche erlangten EXPs zu verlieren, wenn man einmal das Zeitliche segnet.
Interessant wird es auch, wenn man eines der sporadisch verstreuten Portale öffnet, um in einer anderen Dimension kaum sichtbare Gegner zu besiegen und Items zu sammeln. Diese öffnen sich nur sofern ein bestimmtes Biest erlegt wurde, sodass man gelegentlich auch ältere Areale wieder besucht, um seltene Utensilien abzustauben.
Grafik
Dunkle enge Gänge gefüllt mit entstellten Kreaturen sind in Lords of the Fallen keine Seltenheit, daher legen die Schlösser und Verliese eine ähnliche Atmosphäre wie beispielsweise der erste Teil der Castlevania: Lords of Shadow-Trilogie an den Tag. Trotz der geringen Gegnervielfalt besitzt das Spiel wirklich ausgefinkelte Endbosse, deren unterschiedliches Verhalten gehörig Abwechslung ins Spiel bringt und die Gamer auch richtig fordert. An der Lippenbewegung der einzelnen Charaktere hätten die Entwickler noch ein Spur arbeiten können, da sie sich doch recht starr bewegen.
Die einzelnen Areale wurden sehr aufwendig gestaltet und mit einer Vielzahl unterschiedlicher Details ausgeschmückt, erwecken jedoch durch ständig wiederholendes Aussehen den Anschein, als hätten die Entwickler an der Vielfalt des Leveldesigns gespart. Dafür sorgen beeindruckende Licht-, und Wettereffekte für eine passende Stimmung und eine, fantastisch in Szene gesetzte, Welt für ein unvergessliches Erlebnis. Es ist wirklich beachtlich was Deck 13 Interactive und CI Games trotz ihrer kleinen Studiogröße auf die Reihe gebracht haben.
Sound
Lords of the Fallen ist ein ausgesprochen ruhiges Spiel. Abseits der angenehm klingenden Titelmelodie und der gelegentlich vorkommenden, dramatischen Musik bei vereinzelten Bosskämpfen bekommt man wirklich nur sehr selten Soundtracks zu hören, dafür ist die geringe Auswahl an gebotenen Melodien hochwertig.
Sämtliche Konversationen und sogar Notizen, die man im gesamten Areal gelegentlich findet, wurden synchronisiert. Einzig und alleine die Tatsache, dass die Synchronstimmen oftmals viel zu leise sind oder Harkyns Gesprochenes mit einer ordentlichen Prise Langweile oder Desinteresse vermittelt wird, zerrt oftmals an der sonst recht eindrucksvollen Atmosphäre des Spiels.
Abschließende Worte
Die beiden Entwickler Deck 13 Interactive und CI Games haben mit Lords of the Fallen ein hervorragendes Spiel auf den Markt gebracht, welches sich unter dem Frustlevel von Spielen wie Dark Souls befindet und den Spieler dennoch gekonnt fordert. Storytechnisch geht der Titel aufgrund einer viel zur flachen und komplett unspektakulär verfassten Geschichte zwar leider komplett unter, begeistert aber mit einem soliden Gameplay, guten grafischen Inhalten und vereinzelten gelungenen Soundtracks. Besonders die Bosse in dem Spiel wurden sehr imposant in Szene gesetzt und Sorgen dafür, dass man mehrere Spielstunden mit der Erforschung der fiktiven Welt verbringt.
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