Platinum Games is about to bring balance to this game

Es ist schwer die Faszination von Nickelodeons Avatar-IP zu beschreiben, wenn man sie nicht selbst verfolgt: Die Geschichte über einen Jungen, welcher alle vier Grundelemente lernen musste, um einen tyrannischen Feuerlord zu stürzen, war ein Instant TV Smash Hit, welches durch komplexe Charaktere und tiefgründige Handlungen eine immens große Fangemeinde aufbauen konnte.

Von Kritikern geliebt und von Fans verehrt, erscheint nun im Zwielicht der Nachfolgerserie und dessen Serienfinale ein Spiel von Platinum Games und Publisher Activision, welches sich chronologisch zwischen der zweiten und dritten Staffel der TV-Serie ansiedelt und als preiswertes Budgetspiel an den Fan gebracht werden möchte.

The last time on The Legend of Korra

Wenige Wochen, nach dem Staffel 2-Finale der TV-Serie, findet sich der derzeitige Avatar Korra in Republic City mit einem neuen Widersacher bedroht, welcher unsere Heldin kurzerhand all ihrer elementarischen Kräfte beraubt und sie praktisch wieder bei null anfangen lässt. Sie macht sich auf den Weg ihre Kräfte nach und nach wieder herzustellen.

Bei der Tie-In Geschichte handelt es sich nicht um ein liebloses “der Zweck heiligt das Mittel”-Lizenzwerk, sondern um eine offizielle Handlung aus dem Korra-Universum, die aus der Feder der Avatar-Entwicklern Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko stammt. Der doch etwas dünne Plot fügt sich zwar problemlos in die Geschehnisse der TV-Serie ein, bleibt aber hinter den Möglichkeiten und Erwartungen zurück, denn im Prinzip spielt man eine Filler-Episode aus dem Storyline, welche man zwar nicht kennen muss, aber die Welt des Avatars mit einigen kleinen Details erweitert.

Gameplay

Das Gameplay, wie könnte es auch anders sein, baut komplett auf Korras Fähigkeit als Avatar auf. Alle vier Elemente besitzen unterschiedliche Stärken und Schwächen in den vielen Kämpfen und müssen auch taktisch eingesetzt werden. Sie verfügt auch über eine Counter/Block und Ausweichmechanik, die mit den Schultertasten eingesetzt werden kann und meist der Schlüssel zum Sieg gegen weitaus stärkere Gegner ist. Das Wechseln und benutzen jedes Element lässt unseren Avatar mit der Zeit stärker und ergiebiger werden und der Gebrauch von bis zu vier gleichzeitig nutz- und kaufbaren Items gibt ihr diverse passive Attributs-Steigerungen, wie schnelleres Laufen oder stärkere Angriffe auf Kosten einer weitaus kleineren HP-Leiste. Und diese Gegenstände hat der Spieler auch bitter nötig: Zielloses Gegner-befeuern führt gegen gröbere Bosse nicht zum Erfolg und bestraft den Spieler sehr schnell mit einem Checkpoint-Reload. Es ist daher nötig Geduld, Taktik und Ausdauer zu beweisen, um in den nächsten Spielabschnitt gelangen zu können.

The Legend of Korra ist ein schweres und unbeugsames Spiel, welches unerfahrene Gamer sehr schnell abschrecken und jeden menschlichen Fehler spürbar bestrafen lässt.

Ab und zu wechselt der Spieler auch zu kleineren Minispielen, wie mit Naga, Korras Polarhund, durch die Gegend zu rennen oder zu den bekannten Pro-Bending Matches aus der Serie. Beide Minispiele sind auf ihrer eigenen Art und Weise unterschiedlich fordernd. Während man bei den Naga-Szenen recht schnelle Reaktionen braucht, so spielen sich die Pro-Bending Matches wie eine Art Völkerball mit Sumo-Wrestling-Einbindung, bei dem das ganze gegnerische Team ausgeschaltet und über eine Kante geworfen werden muss. Zu den Minispielen sei gesagt, dass sie ihren Zweck erfüllen, aber hinter den potentiellen Erwartungen weit zurückbleiben. Gerade das Pro-Bending Spiel hätte ein tatsächlich interessant-ausgebauter Modus werden können. Es ist schade, dass man diese Chance nicht weiter genutzt hat.

Aber The Legend of Korra hat mit einem weitaus größeren Problem zu kämpfen: Es soll einerseits Fans der Serie ansprechen, ist aber andererseits ein schweres und unbeugsames Spiel, welches unerfahrene Gamer sehr schnell abschrecken und jeden menschlichen Fehler spürbar bestrafen lässt. Es ist ein reines Ausdauer- und Akrobatikspiel, welches zwar Korra, als harten Charakter und Spielfigur authentisch wiedergibt, aber teilweise eine steile Lernkurve von dem Spieler abverlangt, um jede neue Herausforderung meistern zu können. Zum Glück schmälern die unendlichen Continues und das Auto-Save System die Frustschwelle ungemein, denn das Spiel lädt immer wieder ein, ältere Orte abermals zu besuchen und neue versteckte Schätze zu entdecken, welche die ingame-Währung ordentlich aufstocken, den Kauf neuer Techniken und passiven Fähigkeiten ermöglicht und dem Spiel eine doch überraschende Tiefe an spielbaren Möglichkeiten gibt.

Grafik

The Legend of Korra fängt den Stil der Serie mit Bravour ein. Menüführungen, Charakter- und Gegnerdesigns, Kampfanimationen und die einzelnen Locations sprühen nur so vor Korra-Charme und lassen sich selbst in der PS3-Version angenehm flüssig spielen. Gepaart mit erträglichen Ladezeiten, sprechen nur die detailarmen Umgebungen und die Colour-Swaps der Triple Threat Triad-Gegner gegen das verwöhnte Current Gen-Spielerauge. Es sei an dieser Stelle gesagt, dass das Spiel niemals die Leistung der Konsolen herausfordern möchte und seinen Zweck erfüllen eine möglichst getreue Serienerfahrung einfangen zu probieren. Die zahlreichen Zwischensequenzen hingegen enttäuschen mit ihren doch spärlichen Animationen sehr und lassen darauf schließen, dass man hier einige Kosten einsparen wollte.

Sound

Fans von Lizenzspielen dürfen aufatmen: Es wurde nicht am Soundtrack und dem Original Cast eingespart, weswegen man von einer getreuen Avatar-Atmosphäre ausgehen darf. Man merkt Janet Varney (Korra) jedoch ein leicht wenig an, dass die Synchronarbeiten an einem Videospiel etwas anders verlaufen, als bei einer TV-Serie. Einige ihrer Dialoge fühlen sich ein wenig isoliert an, so, als ob die Sprecherin es nicht gewöhnt wäre mit sich selbst zu sprechen. Ansonsten erfüllt der amerikanische Cast jedoch die hohen Erwartungen und lässt Fanherzen mit ihren Leistungen höher schlagen. Deutsch sprechende Fans müssen aber als Wehrmutstropfen die fehlende deutsche Sprachausgabe in Kauf nehmen.

Abschließende Worte

The Legend of Korra ist, gemessen an dem Budgetpreis, eine solide Lizenzspielproduktion, deren einziger tatsächlicher Nachteil der doch viel zu hoch angelegte Schwierigkeitsgrad für die breite Käufermasse ist, welcher sich selbst auf der einfachsten Stufe für Neulinge als eine Zuckerbrot und Peitschen-Gamingtour herausstellt. In diesen Punkt hat Platinum Games das Spiel an der Masse vorbei designed. Korra bietet aber für den Preis einen gutausgestatteten Umfang an Production Values, Techniken-Mechaniken, kaufbaren Upgrades, Fanservice und Geheimnisse, wofür es sich nicht zu schämen braucht. Ganz im Gegenteil. Mit seinen 15 Euro und gut sechs Stunden Spielzeit bekommt man eine schöne ‚Lost Episode‘ geliefert. Fans sollten trotzdem, wenn möglich, das Spiel einmal selbst antesten oder über einen ungeübten Let’s Player begutachten lassen, bevor sie es sich kaufen, um eine mögliche Enttäuschung vorbeugen zu können.

– Überzeugende Gameplay-Mechanik

– Ausgeprägtes Upgrade-System

– Eine authentische Erfahrung für Fans

– Freischaltbare/Geheime Inhalte

– Teilweise harter Schwierigkeitsgrad

– Gegnervielfalt minimal

– Minigames schöpfen ihr Potential nicht aus

– Story eher ein Filler

– Cutscenes unter dem Nniveau der Serieoptik

– Keine deutsche Tonspur

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