Täglich grüßt das Murmeltier

Das erfolgreiche Entwicklerstudio Insomniac Games, welche bereits die Ratchet & Clank– bzw. Resistance-Reihe ins Leben gerufen hat versucht nun mit dem neuesten Ableger Fuse den Shooter-Markt zu erobern. Man kann wirklich nur spekulieren, warum derartig erfolgreiche Entwickler bei ihrem ersten Multiplattform-Titel so kläglich versagen. Technisch gibt es an dem Shooter eigentlich nichts zu meckern und auch der Umfang ist genreüblich. Aber ständig wieder kehrende Gegnerwellen, ein mittelmäßiges Shooter-Erlebnis und seelenlose Charaktere sind für uns leider nur Mittelmaß. 

Gemeinsam sind wir stark

Die Elitesöldnertruppe Overstrike 9, mit dem Anführer der Truppe Dalton Brooks, Izzy Sinclair, Jacob Kimble oder Naya Deveraux hat nur eine Mission: die Aliensubstanz FUSE muss im Namen der Regierung vor einer paramilitärischen Organisation gerettet werden. Denn Fuse kann nicht nur für futuristische Waffen, sondern auch, als Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden. So droht das Böse, wieder einmal die Welt zu vernichten.

Aber leider wird Fuse im Spielverlauf zur Eierlegendenwollmilchsau. Denn die Aliensubstanz muss gesammelt werden, um zusätzliche Fähigkeiten aufzuwerten, es dient als Munition der Spezialwaffe und ist in explosiver Form, als Gegnerbekämpfungsmittel in den Levels vorhanden. Zudem führt die recht holprige Inszenierung dazu, dass die Story, auch aufgrund zu weniger Versuche das Storytelling der Charaktere tiefgründiger zu machen, schnell sehr einfallslos wirkt. 

Gameplay

In Fuse sind unsere Helden gegen die wiederkehrenden Wellen an Gegnern niemals alleine. Denn mittels des Drop-In/Drop-out Co-op Spielsystems kann entweder Online- oder Offline-Unterstützung von bis zu drei weiteren Spielern angefordert werden. Die zusätzliche Manpower wird dringendst benötigt, denn die helfende KI erweist sich, als äußerst defensiv. Zwar erhält man auch in mitten des größten Kugelhagel ein bisschen Lebenspower, jedoch ist ihre Trefferquote einfach nur unterirdisch.

Jeder der vier Helden verfügt anfänglich über eine individuelle FUSE-Spezialwaffe, die nicht verändert werden kann. Es gibt unter anderem ein Energieschild, das eine imposante Schockwelle auf die Gegner abfeuert oder eine Waffe, die schwarze Löcher erzeugt. Dazu hat jeder Agent eine persönliche Spezialfähigkeit. So ist es entweder möglich sich unsichtbar zu machen oder eine heilende Zone für das gesamte Team einzurichten. Die Fuse-Spezialwaffe gilt es ebenso wie das Standardwaffenarsenal und einige weitere Attribute mittels der erworbenen Fähigkeitspunkte zu verbessern. Individualität sucht man hier allerdings vergeblich, denn die meisten Optionen für Upgrades beziehen sich ausschließlich auf die FUSE-Waffe und sind zudem nur minder spektakulär. Durch die Teamfähigkeiten können alle Mitglieder des vier Mann-Squad’s gleichzeitig zusätzlich aufgewertet werden.

Im Vergleich zum Abwechslungsreichtum des Waffenarsenals ist das Deckungssystem zweifellos verbesserungswürdig. Geducktes Herumwandeln zwischen zwei lebenserhaltenden Bauten liegt leider nicht in der eigenen Hand. Ohne Deckung duckt sich der Held nicht und wird somit zum Kanonenfutter. Von Vorteil ist jedoch, dass jederzeit unter den vier Charakteren gewechselt werden kann, um bei schwindender Munition und Lebensenergie doch noch das Ruder herum reißen zu können.

Im Echelon-Modus hingegen hat man die Aufgabe Wellen von Gegnern zu zerhacken. Nicht sehr viel Abwechslung zum Storymodus, aber als Trostpflaster können weitere Teamfähigkeiten gesammelt werden.

Besticht FUSE anfänglich durch effektgeladene Ballereien wird der lineare Verlauf der Gegnerwellen nach kurzer Zeit äußerst langweilig. Pro Level darf man sich auf über eine Stunde Kampf für die fiktive Regierung freuen. Aber einen Raum zu betreten, kurz zu klettern und danach einfach nur Gegner abzuschlachten ermüdet mit der Zeit doch sehr. Diesen Aspekt ändert auch der Echelon-Modus nicht, der jedoch als zusätzlicher Zeitvertreib zum Storymodus genutzt werden kann. Diesen werdet ihr mit euren Freunden in 8-10 Stunden gerockt haben. 

Grafik

Grafisch bestechen vor allem die knalligen Effekte während der unzähligen Schießereien, die dank der Nutzung der eigens für Fuse entwickelten Engine das Spiel eindeutig aufwerten. Glücklicherweise sind spektakuläre Explosionen in diesem Shooter keine Seltenheit, wodurch schon mal der ein oder andere Gegenspieler von einer Schockwelle in die Luft befördert wird.

Ein derartiges Glück hatten, jedoch die Charakter und Gegner nicht. Etwas uninspiriert wirken die immer gleichen Gegnerwellen, die irgendwann nur noch nebensächlich zum Abschuss bereit stehen. Schlussendlich nervt die ganze Sache, wenn ein Gegner sich zu lange gegen das Unvermeidliche wehrt. Trauriger Weise sind auch die Hauptcharaktere nicht tauglich einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen, wodurch deren Story noch mehr in den Hintergrund rückt. 

Sound

Die etwas karge deutsche Sprachausgabe lässt neben der platten Story von Fuse den Spieler glauben, er leide an Gedächtnisverlust. Am Ende ist es nämlich fast unmöglich sich an die anfängliche Geschichte des Levels zu erinnern. Dadurch wird es ebenfalls nicht einfacher dem Spielverlauf zu folgen. 

Abschließende Worte

Waren wir bisher von Insomniac durch Höchstleistungen verwöhnt, zeigt Fuse das selbst erfahrene Entwickler falsche Entscheidungen treffen können. Zwar gestaltet sich die Grafik des Co-op Shooters von effektvoll bis inspirationslos, jedoch spätestens wenn man versucht der Story näher zu folgen wird man von ihrem flachen Tiefgang enttäuscht. Der immer wiederkehrende Ablauf aus “zum nächsten Gemetzel laufen und Gegner kollektiv Abschlachten” wird schnell langweilig. Allerdings wertet die Option niemals alleine Spielen zu müssen und die imposanten Effekten der Spezialwaffen das Spiel um einiges auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Titel des Entwicklerstudios wieder an die alten Leistungen anknüpfen kann. 

Punktebewertung

Story: 5.5

Gameplay: 7.0

Multiplayer: 6.5

Sound: 6.5

Grafik: 7.0

Gesamt: 6.5

Beurteilung in Worten: Fuse infiziert trotz effektvoller Schießereien und coolen Spezialwaffen leider nicht.  

– effektvolle Schießereien

– ständiges kooperatives Spielen möglich

– unterhaltsame Spezialwaffen 

– uninspiriertes Gegner- und Charakterdesign

– linearer Spielverlauf

– einfallslose und mäßig inszenierte Story 

Eure Meinung dazu?

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