Auf den Wunsch zahlreicher Fans kehrt Capcom mit Resident Evil: Revelations endlich wieder ein wenig in Richtung Horror-Survival zurück. Die Steuerung des portablen Ablegers ist dabei an das Gameplay des vierten und fünften Teils der beliebten Saga angelehnt, wobei das Spiel mit und auch ohne der zusätzlichen Hardware-Erweiterung Circle Pad Pro gespielt werden kann. Durch den zusätzlichen Analogstick des Accessoires erweist sich die Steuerung der Charaktere allerdings um ein Vielfaches leichter und angenehmer. Ohne die weiteren Schultertasten des Pads hat man mitunter Schwierigkeiten sich in der horrorlastigen Welt optimal zu bewegen und schnell genug auf die Waffen zuzugreifen. Zwar wird dem Spieler die Verwendung des Touchscreens sowohl mit Pad als auch ohne das schnelle Tauschen der Waffen erleichtert, wirklich oft und im Eifer des Gefechts denkt man allerdings nicht immer an diese Möglichkeit. Gespielt wird in der 3rd Person-Perspektive, sobald man jedoch anvisiert betrachtet man die Welt entweder aus der First Person Shooter-Sicht oder späht der Spielfigur über die Schulter – beides lässt sich in den Optionen beliebig einstellen.
Ein komplett neu eingeführtes Gadget in diesem portablen Ableger ist die Verwendung eines Bioscanners namens Genesis. Mit Hilfe dieses Geräts kann man die Umgebung nach Items, Gegnern und Handabdrücken untersuchen. Es zeugt zwar nicht ganz von Jills Professionalität, wenn die BSAA-Agentin in einem leeren Raum keine Items sieht und erst nach dem Verwenden des High Tech-Geräts die am Boden verstreuten Gegenstände findet, einen Schmunzler ist es auf alle Fälle wert. Durch das Untersuchen der Gegner mit Hilfe des Genesis bekommt man nicht nur das Gefühl ein wenig Detektivarbeit geleistet zu haben, es füllt sich auch eine Leiste im oberen Teil des Bildschirms. Erreicht diese die 100%-Marke, wird ein grünes Kraut generiert, von denen der Spieler bis zu fünf Stück bei sich tragen und jeder Zeit zur Heilung einsetzen kann. Die gefundenen und generierten Heilmittel können allerdings nicht mehr kombiniert werden, wie man es aus früheren Ablegern der Reihe kannte, daher macht es in meinen Augen auch keinen Sinn dem Kraut den spezifischen Namen „grünes Kraut” zu geben. (Früher, wo es noch rote und gelbe Kräuter gegeben hat und man sie kombinieren konnte, um ihren Wirkungseffekt zu steigern, machte es Sinn genaue Bezeichnungen zu vergeben.) Dafür wird man endlich wieder mit verschlossenen Türen konfrontiert, die das Finden spezifischer Schlüssel oder Magnetkarten voraussetzen – ganz wie man es sich von einem waschechten Resident Evil-Spiel erwartet und in Erinnerung hat!

Anders als im vierten und fünften Teil der Reihe können die Gegner die Räumlichkeiten nicht verlassen (bis auf vereinzelte Ausnahmen) und die Türen der Räume nicht plötzlich aufgestoßen, verriegelt oder mit den Waffen zerstört werden. Man hört sich aber dennoch keuchen und gurgelnd atmen. Beim Betreten neuer Bereiche kommt es stellenweise zu Ladezeiten und etlichen Slow-Downs, da aber recht große Areale geladen werden und es ausschließlich an dieser Stelle zu Rucklern kommt, kann man getrost darüber hinweg blicken. Es ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig darauf warten zu müssen, bis der begleitende Mitspieler durch die Tür gegangen ist, bevor man selbst in das angrenzende Zimmer schreiten kann. Der oftmals begleitende Partner ist darüber hinaus nur sehr selten nützlich und wird in vielen Teilen des Spieles vom Gegner gar nicht einmal wahrgenommen. Es kommt viel zu oft vor, dass die mutierten Wesen schnurstracks auf die gesteuerte Figur losgeht und den vom Computer gesteuerten Mitspieler überhaupt nicht beachtet. Im Gegensatz dazu muss man sich auch nie um diese kümmern, wenn sie einmal angegriffen werden sollte.
Sehr erfreulich ist auch das Wiedereinführen der Munitionskisten an denen man zwar leider keine Items ablagern, dafür aber Waffen mit einer Vielzahl an Special Kits technisch aufpeppen kann (Höhere Schussrate und Durchschlagskraft, größeres Magazin u.s.w). Die Aufwertung einer Waffe ist jedoch nicht endgültig, da man ständig die Möglichkeit hat, die Verbesserungen unter den einzelnen Schießeisen hin und her zu tauschen.
Auf den Touchscreen-Einsatz hat Capcom nicht vergessen. So verwendet ihr den unteren Bildschirm des Nintendo 3DS neben kleiner Aufgaben wie dem Aufschrauben von Schaltschränken, korrigieren von Stromwegen, Registrieren eures Fingerabdrucks und Adjustieren von Münzgewicht auch zum Umschalten zwischen den Waffen und Überprüfen der Karte – somit von allem ein bisschen etwas.

Ingame-Achievments regen nicht nur zum mehrmaligen Durchspielen der Story an, sie schalten neue Waffen, Verbesserungen, Kostüme und zahlreiche weitere Items frei, welche sowohl in der Kampagne als auch im Raubzug-Modus verwendet werden können. Die beim Abschluss eines jeden Levels vergebenen Punkte können zudem dazu verwendet werden neue Schusswaffen und Upgrades im Shop des Multiplayermodus zu ersteigern. Einige Special Kits erfordern jedoch nicht nur den Einsatz von Punkten, sondern auch den Gebrauch von Münzen, die durch die Street Pass-Funktion des 3DS täglich freigespielt werden können. Zusätzlich können via Street Pass neue Herausforderungen und Charakterdaten mit anderen Spielern freigeschaltet werden.
Multiplattform-Update:
Großartige spieletechnische Änderungen gab es bei der PC, PlayStation 3 und Xbox 360-Version bis auf die Achievement-/Trophäen-Integration nicht. Wesentliche Neuerungen in Sachen Gameplay gab es hingegen bei der Wii U-Version, da aufgrund des Gamepads eine von Grund auf interessantere Spielerfahrung besteht. Größtenteils wird der Touchscreen des Gamepads zum Auswählen von Waffen bzw. Wurfgeschossen verwendet, dient aber auch zur Orientierung, da stets eine Abbildung der Karte auf dem Pad zu sehen ist, wo sowohl der genaue Standpunkt des Spielers und auch verschlossene Türen angezeigt werden. Optional lässt sich sogar das gesamte Spiel auf das Gamepad verlegen – in diesem Fall schaltet man über das Steuerkreuz zwischen den einzelnen Waffen.
Etwas enttäuschend ist, dass das Fingerscannen, welches bei der Nintendo 3DS-Version im späteren Teil der Geschichte vorkommt vollständig aus dem Spiel entfernt wurde. Dies ist bei der PC, PlayStation 3- und Xbox 360-Version verständlich, bei dem Wii U-Ableger hätte dieses Minispiel aber auf jeden Fall gepasst. Einige Abschnitte, in denen man Stromkreise wieder herstellen muss, wurden in dem Remake jedoch beibehalten.
Der Raubzug-Modus bietet sowohl Einzelspielern als auch bis zu zwei Personen lokal und auch über das Internet die Möglichkeit einzelne Schauplätze aus der Geschichte wieder zu besuchen und durch das Ausschalten von mutierten Wesen Punkte zu sammeln und zusätzlich Items, Waffen und Utensilien freizuschalten. Was alleine schon für viel Unterhaltung sorgt, bietet mit einem weiteren Spieler noch mehr Spaß, ganz besonders weil das Wetteifern um die höhere Punkteanzahl für Spannung und Herausforderung sorgt. Via Street Pass lassen sich nicht nur neue Missionen und stärkere Gegnertypen generieren, man kann mit Spielmünzen seltenere und selbstverständlich bessere Waffen freischalten. Etwas mehr Abwechslung in der Umgebung hätten die Entwickler in den Raubzug-Stages dennoch einbauen können. Die einzelnen Levels sind, abgesehen von den unterschiedlich lokalisierten Gegner 1:1, ident mit den Arealen des Singleplayers und bieten somit außer dem Reiz, jedes einzelne Monster zu eliminieren und schnell zum Ende zu gelangen kaum Abwechslung.
Multiplattform-Update:
Es ist leider nach wie vor nicht möglich die gesamte Story im Multiplayer zu spielen, dafür wurde der Raubzugmodus mit ein paar Neuerungen ergänzt. Somit wird man in den Mehrspielermissionen, die man alleine oder online mit anderen Spielern bewältigen kann, nicht nur Erfahrungspunkte sondern, je nach erbrachter Leistung, mit Punkten belohnt. Mit steigender Erfahrung wird das Sortiment im Ingame-Store erweitert, wobei man sich mit den Punkten Waffen, Ausrüstungen und Upgrades kaufen kann.
Optional kann jede Spielversion (mal abgesehen vom Nintendo 3DS-Spiel) auf der Capcom-eigenen Seite ResidentEvil.net registriert werden, wodurch sämtliche Fortschritte auch auf der Browserplattform betrachten kann. Zusätzlich dazu kann man noch an diversen Events teilnehmen und besondere Items für die freischaltbaren Spielcharaktere erhalten.
Eine weitere Neuheit bei der Wii U-Version ist das direkte Integrieren des Miiverse in das Spiel, sodass man nach dem Ableben Nachrichten hinterlassen kann. Andere Spieler können diese ebenso lesen, wenn sie an der gleichen Stelle sterben (Spoiler lassen sich jederzeit ein- und ausschalten). Lustig ist auch, dass man bestimmten Kreaturen im Multiplayer-Modus Nachrichten anheften kann, sodass diese während dem Spielen direkt über ihren Köpfen zu sehen sind. Lustige Momente sind dabei vorprogrammiert.
Das einzig nervige sind die Zusammenfassungen XD Perviously on Resident Evil Revelations XDDD
sonst ein AWESOME game :)))