Knapp zwei Jahre ist es her, seitdem das letzte Gears of War-Abenteuer mit dem dritten Ableger der Saga sein Ende fand und Marcus Fenix als Protagonist seinen letzten großen Auftritt genießen durfte. In der Zwischenzeit hat sich in der Videospielindustrie auch so einiges getan. Beispielsweise entwickelt nicht mehr Epic Games, welche für die ersten drei Teile der Gears of War-Reihe verantwortlich war, den neuesten Ableger, sondern die polnische Tochterfirma People Can Fly. Außerdem verließ der Lead Designer und der weltweit bekannte Videospiel-Entwickler Cliff Bleszinski den amerikanischen Publisher. Kann der mittlerweile vierte Teil nach so vielen Änderungen hinter den Kulissen denn überhaupt noch dem Original entsprechen? Ob das Abenteuer, welches 14 Jahre vor dem ersten Gears of War-Ableger stattfindet, überzeugen kann, lest ihr in unserem Review!
Meet the Kilo-Squad!
Hauptprotagonist von Judgment ist der noch junge Leutnant Damon Baird und sein treues Team, welches auf den Namen Kilo-Squad hört. Weitere Mitglieder sind, der von Fans hoch gefeierte ehemalige Sportler, Augustus Cole, eine Kadettin namens Sofia Hendrik und der ehemalige Feind der COGs, Garron Paduk. Letzterer kämpfte vor dem Auftauchen der Locust in den Pendelumkriegen auf der gegnerischen Seite, stellt sich nun aber dem gemeinsamen Gegner der Menschheit im Kampf um das blanke Überleben!
Judgment-Day!
Die Kampagne beginnt eigentlich damit, dass Baird und seine Truppe von seinen Vorgesetzten unter der Führung des COG-Commanders General Loomis, gefangen genommen und zu einem Tribunal eskortiert wird. In jenem wird jedes Mitglied des Squads vom Commander einzeln verhört, woraus sich auch die einzelnen Akte in Gears of War: Judgment konstruieren, in denen man passend zur Erzählung, in die Rolle der einzelnen Sprechers schlüpft.
Gesamt wird man nicht mehr als fünf bis acht Stunden mit der Kampagne verbringen und auch nicht lange vor dem Bildschirm verharren, um endlosen Zwischensequenzen lauschen zu müssen. Diese sind diesmal rar gesät und letzten Endes doch eher kurz und knackig als lähmend und repetitiv. Was Fans am meisten verwundern wird, ist die neue Gestaltung der Level. In den Vorgängern bestach die Reihe noch von den riesigen Bereichen, welche durch Save Points aufgeteilt waren. Nun wird die Leistung der letzten 10-15 Minuten, also der vergangenen Mission, bei Checkpoints im Rahmen einer kurzen Pause mit maximal drei möglichen Sternen bewertet.
Um das Erlebnis zu maximieren und möglichst viel Sterne herauszuholen, bietet das Spiel an jedem dieser Abschnittsanfänge so genannten „Declassified“ Aufgaben, in welchem besondere Spielumstände das eigene Vorankommen erschweren, dafür aber einen ordentlichen Punktebonus liefern. Dadurch verdiente Sterne schalten unter anderem unzählige Outfits, Waffenskins und sonstige optische Anpassungen für den Einzel- und Mehrspielermodus frei. Für Sammler natürlich ein wahrer Motivationsschub!
Für den traditionellen Gears of War-Spieler ist die ganze Vorgehensweise aber fragwürdig. Die Story-Abschnitte nehmen die Spannung aus dem Spiel, denn die einzelnen Feuergefechte dienen nicht wirklich dazu ein tiefes Story-Telling aufzubauen. Sie machen das Spiel zwar schneller und dynamischer, da nun jeder Spieler versucht so schnell wie möglich sein Bestes zu geben und möglichst viele Sterne zu verdienen, aber das ursprüngliche Feeling der Reihe geht verloren. Auch wenn die Story noch nie einen tiefgründigen Meileinstein in der Videospielgeschichte dargestellt hat, wurde sie in der Vergangenheit wesentlich imposanter erzählt, während sie jetzt abflacht und die Punktejagd im Vordergrund steht – Schade!
Eine zweite Kampagne??
Wenn sich die Spieler nun enttäuschend vom neu einigeführten Storymodus in Gears of War: Judgment abwenden, wird sie vielleicht aufheitern, dass die Entwickler eine zweite Mini-Kampagne namens Aftermath in das Spiel integriert haben – entweder um die neue schwächelnde Kampagne zu ergänzen oder um auf Nummer sicher gehen, dass die Entwickler von der ursprünglichen Art des Storytellings nicht zu sehr abweichen. Jene spielt direkt nach Gears of War 3 und ist glücklicherweise traditionell gehalten worden. So gibt es keine lästigen Unterbrechungen mit Punktebewertungen sondern ein klassisches Gears of War mit tiefgehenderer Story als in der gesamten Judgment-Variante.
Man schlüpft dort abermals in die Rolle von Baird, der vom allseits beliebten und verstorbenen Carmine begleitet wird. Zudem gesellt sich der Cole-Train, wie ihn Gears of War-Jünger kennen und lieben gelernt haben, erneut zum Cast. Hier hat er auch seine lustigen Sprüche auf Lager, während dem er in Judgment leider viel zu still ist. Bis zu drei Stunden Zeit werden benötigt um die Aftermath-Kampagne durch zu spielen, wobei man merkt, dass diese versucht die Judgment-Variante wieder ein wenig Wett zu machen. Dies gelingt natürlich nicht so richtig, denn dazu sitzt der Schock der Änderung zu tief.
Abgespeckter Multiplayer?
Betrachtet man den Multiplayer-Part von Gears of War: Judgment, wird man relativ schnell merken, dass so einiges fehlt. Wo ist der Horde- und der Bestien-Modus, welche die Reihe so ausgezeichnet haben? Die Entwickler entschlossen sich beide Modi in dem neu eingeführten Overrun zusammenzuschließen, sodass man nun erneut als Locust Jagd auf Menschen machen kann.
Auch bei den klassischen Multiplayer-Varianten wurde deutlich das Maßband angelegt. So wurde auf vier Modi reduziert, welche sich aus dem bereits erwähnten Overrun-, einem Team-Deathmatch-, Jeder gegen Jeden- und dem Herrschafts-Modus, in welchem man ein Gebiet erobern und dann verteidigen muss, zusammen setzt. Warum man gerade bei Gears of War: Judgment so viel am Multiplayer werkelte und den Horden- und Bestien-Modus – welche einzeln hervorragend ankamen – abspeckte, ist und bleibt mir und vermutlich vielen Gamern ein Rätsel.
Technische Fakten
Wie schon im Vorgänger strotzt Gears of War: Judgment nur so vor Details. Zwar sieht das Spiel nicht besser aus als der dritte Teil, was auch nicht zwangsmäßig sein muss, da es immer noch sehr wenig Titel gibt, die der Reihe das Wasser reichen könnte, als Gamer ist man aber dennoch Aufgrund der mangelnden Neuerungen ein wenig enttäuscht.
Zudem könnte über die fehlende Kreativität Unmut auftreten, da sowohl der Soundtrack, die Menüführung als auch die Kampfschauplätze beinahe so aussehen, als wären sie 1:1 aus Gears of War 3 übernommen worden. Erscheint ein bisschen billig, ist aber verständlich – never touch a working system.
Abschließende Worte
Gears of War: Judgment ist vieles, aber bei weitem kein fähiger Nachfolger der Reihe. Die Story des Prequels mag zwar inhaltlich nicht mal so verkehrt sein, wird aber vom neuen Punktesystem jeglicher Dramatik beraubt. Die zweite Kampagne vereint trotz ihrer kurzen Spielzeit wieder das bekannte Gears of War-Feeling mit einer gehörigen Portion Action, was den Spieler dann wiederum ein wenig verzeihen lässt. Unverständlich ist jedoch die Abspeckung und komplette Umgestaltung des Multiplayers, der für die Fans doch seit dem ersten Teil unglaublich wichtig war. People Can Flymacht dem Namen der Reihe nicht wirklich Ehre und man sollte sich die Reaktionen der Fans zu Herzen nehmen, um der Reihe in Zukunft erneut ihren Glanz wiederzugeben.
Punktebewertung:
Gameplay: 8,0
Multiplayer: 7,5
Grafik: 8,5
Sound: 7,0
Gesamt: 7,5
Beurteilung in Worten: Gears of War: Judgment macht Spaß, bis das Story-Telling jenen wieder raubt.
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