Immer nörgeln Gamer wie sehr sich die Gaming-Welt ändert, dass früher alles viel besser war und dass sich die Qualität der Spiele stetig verringert. Ubisoft dürfte sich das scheinbar zu Herzen genommen zu haben und veröffentlicht genau ein Monat nach dem ernst gemeintem Aprilscherz-Trailer (wir berichteten) das herunterladbare Downloadspiel Far Cry 3: Blood Dragon. Voller Klischees, einer sich selbst nicht ernst nehmenden Story und Neonfarben bis zum Umfallen präsentiert sich der eigenständige Titel als sehr vielversprechend, immerhin konnte uns der direkte Vorgänger Far Cry 3 ebenfalls schon sehr überzeugen. Mehr Infos dazu findet ihr in diesem Bericht.
Story à la hardcorestyle, mother*uckaah!
Die Erde wie man sie in Erinnerung hat gibt es nicht mehr. Oder besser gesagt wird es in Zukunft nicht mehr und doch wieder gegeben haben (jaja, komplizierte Sache!), denn Far Cry 3: Blood Dragon versetzt den Spieler in das Jahr 2007. Hier erlebt man wie sich die Film- und Videospielindustrie die Zukunft in den 80er Jahren vorgestellt hat. Also eine von nuklearen Raketen zerstörte Welt in der Neonfarben regieren, Vokuhila tragende Militärblondschopfe, wie unser Protagonist Rex ‘Power’ Colt, und übermächtige Roboter-Gegner zum Alltag gehören.
Abseits dieses, vom Wahnsinn gerittenen, Settings bietet das Spiel in ausschließlich herunterladbarer Form eine bis zu 15 Stunden andauernde actionlastige Geschichte rund um Rex, welcher versucht eine von Terroristen besetzte Insel zu befreien, die sich eine weltbedrohend große Ladung nuklearer Massenvernichtungswaffen unter den Nagel gerissen haben. Dies wäre für den Cyborg-Soldaten gar nicht so ein großes Problem, wenn nicht sein ehemaliger Militärvorgesetzter zu den Anführern der terroristischen Bewegung gehören würde.
Die Entwickler haben bereits bei der Ankündigung bekannt gegeben, dass sich hinter dem überdrehten Spin Off keine all zu tiefgründige Story befindet und damit wurde auch kein bisschen übertrieben. Hat man die unzähligen Cyborg-Garnisonen erobert bieten die zahlreichen Nebenmissionen zusätzlichen Spiele-Brennstoff, diese haben allerdings kaum storytechnische Effizienz und motivieren dementsprechend fast ausschließlich Gamer zum Weiterspielen, die wirklich 100% bei den zu erfüllenden Inhalten sehen wollen. Bis dahin unterhalten euch Missionen mit dem Titel „WTF is this shit“ und „Blow stuff up here“ – also Sachen die einem laufend zum Lachen bringen.
Gameplay
Nicht nur mit der Story richtet sich Ubisoft bei Far Cry 3: Blood Dragon an Fans der 80er Jahre auch beim Gameplay machen sich viele Ähnlichkeiten mit Videospielen der damaligen Zeit bemerkbar. Rex muss stets Med-Packs und Rüstungen aufsammeln um seine Gesundheit wieder auf Vordermann zu bringen, kann aber auf Knopfdruck auch seine locker gewordenen Körperteile zurecht Schrauben um einige Kasterl seines Energiebalkens wieder aufzufüllen. Zum Aufleveln des Charakters sind dieses Mal Cyberpunkte notwendig, welche durch das Absolvieren von Missionen und Besiegen von Gegnern generiert werden. Abseits dessen wird Geld gesammelt um freigeschaltene Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Zwar muss Rex in seinem Abenteuer mit lediglich vier Grundwaffentypen auskommen, diese genügen aber alle Male um gegen Cyborgs, verseuchte Kreaturen und Blutdrachen anzukommen. Falls dies doch nicht der Fall ist, hilft man eben mit etwas Sprechngstoff wie C 4000 nach oder rüstet sich mit dem Maschinengewehr TERROR 4000 aus.
Wie auch in Far Cry 3 kann man in Blood Dragon neben der Story besetzte Garnisonen befreien. Ob dies lautlos und heimlich erfolgt, mit lautem Krawall oder durch zusätzliche Hilfe eines Blutdrachen bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Durch das Besiegen aller Gegner und daraus resultierende Beschützen der dortigen Forscher-Nerds werden neue Nebenmissionen wie dem Töten von nuklear verseuchten Lebewesen oder Retten von Labor-Gehilfen freigeschaltet, wodurch im Endeffekt neue Items bei den Verkaufsautomaten verfügbar werden.
Neue Gameplayelemente hat Ubisoft ebenfalls eingebaut. So schleicht man sich nun oftmals an die Gegner heran und schaltet diese nicht nur lautlos aus, sondern kann einzelne Silent Kills verbinden. Zusätzlich dazu bieten Shurikens eine leise Tötungsalternative für entfernt stehende Gegner. Um das Areal nach Gegnern abzuscannen wird auch des Öfteren Verwendung vom Cyber-Auge gemacht, wodurch die Bewegung der feindlich gesinnten Einheiten verfolgt werden kann. Kriecht irgendwo in der Gegend einer der gefährlichen Blutdrachen herum, schmeißt man den bösartigen Verfolgern ein Cyborgherz entgegen und schon sind die wilden Echsen Feuer und Flamme den Halter des Organs zu lynchen. Keine wirklich schöne Art und Weise zu sterben, aber man tut sein Bestes um im postapokalyptischen Neon-Zeitalter zu überleben.
Es wäre auf jeden Fall interessant gewesen wie ein Multiplayer- oder Coop-Modus bei Far Cry 3: Blood Dragonausgeschaut hätte. Gemeinsam mit einem Freund auf der Couch oder über das Internet gegen Blutdrachen auf die Jagd zu gehen oder doch lieber im Neonlicht Tron-ähnlichen Gegnern die Schädel wegzupusten wäre durchaus unterhaltsam gewesen!
Grafik
Optisch hält das Spiel sämtliche Versprechen die man bei dem ersten Blick auf das Cover geboten bekommt. Übertrieben trashige Videospielhelden, verpixelte Filmsequenzen im 4:3-Filmformat und stylische Szenen, die Erinnerungen aus Filmen wie Predator, Aliens und Terminator aufleben lassen.
Ingame wurde das Spiel dem dritten Ableger der Far Cry-Reihe nachempfunden, einige neue Sachen wie Cyborgs und Blutdrachen ebenso wie das gesamte Design der zu erobernden Festungen wurde neu in das Spiel integriert. Die Entwickler haben an dem Spiel also weit mehr geändert als lediglich ein paar Neon-Filter hinzugefügt. Somit weht der Wind nach wie vor durch die Flora und Fauna der Insel welche sich nach dem zweiten Vietnamkrieg in eine wahre Hölle verwandelt – der rote Himmel wird dementsprechend nur vom schwarzen Wolkenmeer „verschönert“.
Ob die mangelnde Abwechslung der Gegner ein weiterer Hinweis auf die mangelnden Budgets der 80er Jahre-Trashfilme ist oder die Entwickler einfach nur keine Lust hatten sich mehr Mühe bei der Erstellung der Motorradhelm-tragenden Gegner mit Staubsaugern auf dem Rücken zu geben ist fraglich, es passt aber auf jeden Fall zu dem Setting und betont die Stimmung in jeder Hinsicht.
Sound
Es dürfen die markanten Trommelgeräusche, die E-Piano-Tunes und selbstverständlich die sich zu ernst nehmenden Synchronstimmen nicht fehlen, wenn man mit einem Scharfschützengewehr inklusive Miniraketen-Aufsatz auf nuklear verseuchte Mutantentiger ballert. Ubisoft hat an alles gedacht! Bereits von den ersten Spielminuten an, in denen der Protagonist die überausführlichen Tutorial-Einblendungen mit seiner Missgunst beurteilt, wird klar, dass dieser Shooter sich mehr durch lustige Kommentare und hervorragender Atmosphäre auszeichnet anstatt von zu viel Action und detaillierteren Waffenrealismus Gebrauch zu machen.
Damit die Soundtracks einen besonderen Touch bekommen haben die Komponisten Power Glove sich die Mühe gemacht ein paar besondere Töne zu dem, sich selbst nicht ernst nehmenden, Shooter zu machen.
Abschließende Worte
Es steckt so viel Fantasie, Liebe, Wahnsinn und irrsinnige Sprüche in Far Cry 3: Blood Dragon! Sprüche bei denen man die Hände vor Augen hält, weil man sich für die damalige Zeit und die Art und Weise wie Filme und Videospiele dargestellt wurde ein wenig fremdschämt, aber das ist für die Dauer von rund 15 Spielstunden auch genau das was man als Käufer geboten haben möchte! Kombiniert mit dem, sich bereits bewährten Far Cry 3-Inhalten und einigen Gameplay-Kürzungen bietet das herunterladbare Spiel mehr als genug gezeigte Mittelfinger, trashige Szenen und absurde Cyborghelden, dass man nach einem Wochenendewieder froh darüber ist die Zeit hinter sich gebracht zu haben. Dennoch ist es immer wieder gut einen kurzen Abstecher in Spiele dieser Art zu machen um ein wenig in den Erinnerungen der damaligen Zeit zu baden.
Punktebewertung:
Story: 7,0
Gameplay: 7,0
Grafik: 8,5
Sound: 8,5
Gesamt: 8,0
Bewertung in Worten: Action, Vokuhila und Brainfuck vereint mit Far Cry 3 – Herrliche Sache!
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