Das etwas andere Land…

BWAAAAAAHHH!!! Wer kennt sie nicht, die Raving Rabbids!?! Die schreienden Hasen aus dem Hause Ubisoft sind längst Kult. In mittlerweile zahlreichen Spielen haben uns die ehemaligen Antagonisten von Rayman, überwiegend in Partyspielen, mit ihrem abgedrehten Humor, in verrückt-witzigen Minigames nicht selten zum Lachen gebracht. Mit Rabbids Land geht die chaotische Hasenhorde nun mit einem weiteren Spiel aus dieser Kategorie erstmals auf der Wii U an den Start. 

Gameplay

Ähnlich wie in Nintendo Land spielt auch Rabbids Land (wohl nicht ganz zufällig) in einem Vergnügungspark. Doch da enden auch schon die Gemeinsamkeiten mit Nintendos Launch Titel. Das Hauptspiel findet auf einem virtuellen Spielbrett statt, auf dem bis zu 4 Spieler ihren jeweiligen – vorher in den gewünschten Farbtopf getauchten – Rabbid durch Würfeln weiterbewegen. Hat man keine 3 Freunde zur Hand, werden die anderen Spielfiguren von der CPU gesteuert. Ziel des Spiels ist es eine vorgegebene Anzahl an Trophäen zu sammeln und dann zum Zielfeld zurückzukehren. Wer das als Erster schafft, gewinnt. Das Spielbrett setzt sich dabei aus 2 konzentrischen Kreisen zusammen, die über Brücken miteinander verbunden sind. Dazu kommt das Start/Ziel-Feld im Zentrum. Die einzelnen Kreise bestehen, wie man es von Spielen dieser Art kennt, aus verschiedenen Arten von Feldern. Die Spieler sind abwechselnd am Zug, wobei der aktive Spieler jeweils das Gamepad benützt.

Landet ein Spieler auf einem Quizfeld, bekommt er eine Allgemeinwissens-Frage mit 4 Antwortmöglichkeiten gestellt. Nachdem der Spieler seine Antwort gegeben hat, muss jeder der anderen Spieler, mittels Tastendruck auf der Wiimote, einen Tipp abgeben, ob die Antwort richtig ist oder nicht. Für eine richtige Antwort bekommt der aktive Spieler 2 Trophäen und die Spieler, die richtig getippt haben, bekommen je 1.

Auf dem Geschenkfeld bekommt man ein zufälliges Item, welches man in seinem Zug einsetzen kann, um dem Glück auf die Sprünge zu helfen (zB: „nochmal würfeln“ oder „Trophäe stehlen“).

Beim Kleeblatt dreht man ein Glücksrad, um Trophäen zu gewinnen oder zu verlieren; ein Würfelfeld bedeutet einen zusätzlichen Zug und das Ereignisfeld führt meistens zu einer Veränderung des Spielfelds.

Auf dem Trophäenfeld geht es zur Sache. Hier werden die Minispiele gespielt. Der Gewinner des Spiels erhält 3 Trophäen. Doch anstatt, dass jetzt 4 Spieler wild gegeneinander antreten, sind es hier nur 2, die bei jedem einzelnen der zahlreichen Minispiele gegeneinander spielen!  Zum aktiven Spieler am Wii U Gamepad, gesellt sich dabei jeweils ein zufällig ausgewählter Teilnehmer, der die Wiimote benützt. Die anderen Spieler müssen in der Zwischenzeit warten. Das ist doch etwas enttäuschend und auch der größte Kritikpunkt an Rabbids Land. Denn nimmt man dazu noch die rundenbasierte Natur des Hauptspiels, verbringen die Spieler die überwiegende Zeit mit Warten. Zusehen ist zwar anfangs noch lustig, doch schnell hat man alles gesehen und fängt an sich zu fadisieren.

Die Minispiele selber machen durchaus Spaß. Sämtliche Möglichkeiten des Wii U Gamepads werden dabei genutzt und die Ideen sind, wie gewohnt, kreativ und abgedreht. Besonders gut hat mir gefallen, dass auch kooperative Minispiele dabei sind. Diese sind durchaus herausfordernd, wodurch es ziemlich hitzig zur Sache geht. Ist das Team erfolgreich, bekommen beide Spieler 2 Trophäen. 

Einzelspieler

Wie oben schon erwähnt, kann man das Hauptspiel theoretisch auch alleine mit 3 CPU Gegnern spielen. Zusätzlich gibt es aber auch einen dedizierten Einzelspielermodus. In diesem kann man die freigespielten Minispiele einzeln spielen. Der Part des obligatorischen zweiten Spielers wird dabei natürlich von der CPU übernommen. Als zusätzliche Herausforderung gibt es in den einzelnen Spielen jeweils 3 Münzen zu sammeln. Mit diesen werden Videos freigeschaltet, die man sich dann jederzeit ansehen kann.

Insgesamt gibt es bis zu 87 Kurzfilme zum Freizuschalten, wobei darin viele bekannte Clips aus früheren Rabbids Spielen, aber auch einige neue und exklusive Videos enthalten sind, was in Summe ein toller Fanservice ist. Der Einzelspielermodus bietet gesamt gesehen aber keine besondere Langzeitmotivation, da die Spiele auf Grund ihrer Partygame-Natur über keinen Tiefgang verfügen und man sie daher wohl höchstens ein paar Mal allein spielen wird. Hier hätte ich mir richtige Einzelspieler-Designs, wie z.B. in Nintendo Land, gewünscht. 

Grafik

Einfach, bunt und zweckmäßig sind hier wohl die treffendsten Attribute. Allerdings sind die Animationen der Rabbids sehr schön gelungen. Man sieht, dass die Designer sich viel Mühe gegeben haben, die Kultfiguren artgerecht darzustellen und dabei sichtlich Spaß hatten. So geht ein Rabbid nicht etwa von einem Feld zum Nächsten, sondern galoppiert, hüpft, schwimmt oder schlägt Flick-Flacks. Auch sonst machen die Spielfiguren kaum etwas normal. Alles sehr erheiternd anzusehen. Die Credits zum Spiel wurden übrigens ebenfalls sehr hübsch gestaltet. 

Sound

Auch hier nichts Aufregendes. Ist bei dem Genre auch nicht zu erwarten. Die musikalische Untermalung ist solide und – besonders wichtig – nicht nervig. Ohrwurmqualitäten wie bei Nintendo Land gibt es hier aber nicht, mit Ausnahme eines Songs.

Die Cartoon-artigen Soundeffekte passen wie immer wunderbar zu den verrückten Rabbids und tragen zum unverkennbaren Charme der Spielreihe bei. Besonders witzig: wenn bei einigen Tunes Rabbid-Stimmen mitsingen. 

Abschließende Worte

Die Minispiele sind unterhaltsam und sorgen für einige Lacher. Außerdem ist es immer wieder witzig die Rabbids bei ihren verrückten Aktionen zu unterstützen. Doch das hilft nicht über den fundamentalen Makel des Spiels hinweg: Obwohl im Hauptspiel 4 Spieler teilnehmen können, sind in allen Minigames nur exakt 2 Spieler gleichzeitig im Einsatz. Für die Anderen heißt es warten. Andere Modi für 4 Spieler gibt es nicht. Auch Minigames wie bei Nintendo Land, die speziell für Einzelspieler ausgelegt sind, gibt es leider nicht. Die Langzeitmotivation des Games ist dadurch ziemlich gering. Schade ist auch, dass Ubisoft sich nicht die Mühe gemacht hat, eine nette Miiverse-Integration für die Rabbids zu entwickeln. Alles in allem drängt sich leider der Gedanke auf, dass hier Abstriche gemacht wurden, um das Game rechtzeitig zum Launch fertig zu haben. Schade, denn in dem Konzept wäre mehr drin gewesen und das Rabbids-Party-Franchise hätte sich mal wieder einen richtig guten Ableger verdient. 

Punktebewertung:

Gameplay: 6,5

Multiplayer: 6,0

Grafik: 6,5

Sound: 6,5

Gesamt: 6,5

Kurzbewertung: Lustige Rabbids und Minispiele, mit niedrigen Wiederspielwert. 

– Rabbids Humor

– Lustige Animationen

– Kooperative Minispiele

– Wii U Gamepad Nutzung

– Viele Rabbids Videos

– BWAAAAAAHHH!!!

– Alle Minispiele nur für zwei Spieler

– Oftmaliges Warten im Multiplayer

– Wenig Anreiz für Einzelspieler

– Wenig Wiederspielwert 

Eure Meinung dazu?

Bulletwitch sagt:

Man sieht dem Spiel wirklich an, dass es nur auf den Markt gebracht wurde um den Wii U-Start zu missbrauchen. Furchtbar!

Launchtrailer zu Rabbids Land enthüllt

Volle Kanne werden die wilden Rabbids den Launch der Wii U feiern, wenn es heißt die heimischen Vergnügungspark-Anlagen vor den verrückten Hasenplage zu beschützen. Dazu veröffentlicht Ubisoft den offiziellen Launchtrailer zu Rabbids Land. [vsw id=“1ksioxhD_4I“ source=“youtube“ width=“600″ height=“340″ autoplay=“no“] Rabbids Land erscheint am 30. November – Hand in Hand mit der Wii U – im...