Seit der PlayStation 2 begeistern die Entwickler bei Sega die japanischen und auch die westlichen Gamer mit interessanten Gangster-Abenteuern und grafischer Raffinesse. Seit dem Release des ersten Yakuza-Titels sind diverse Teile für die PlayStation 3 und sogar für die PlayStation Portable (im japanischen Raum) ein Ableger erschienen, wobei trotz steigender Qualität das Interesse des Durchschnittsgamers an der Reihe eher gesunken ist. Nun präsentiert das Studio ein gänzlich neues Kapitel in der Saga und schließt sich, wie viele andere namhafte Spielereihen, dem aktuell vorhandenem Zombie-Hype an. Ob dies zur Freude oder zum Verdruss der langjährigen Yakuza-Fans geschieht, sei jetzt dahin gestellt. Betrachten wir einen vollkommen neuwertigen Part der Saga mit Untoten, Monstern und einigen der beliebtesten Charaktere der beliebten Yakuza-Welt.
Die vier Musketiere der japanischen Welt
Als wäre das Gangsterleben nicht schon kompliziert genug, wird der dicht bevölkerte Stadtteil Tokios Kamurocho zuerst im kleinen und anschließend im großen Rahmen Opfer einer Zombie-Epidemie. Shun Akiyama, einer der vier Protagonisten im Spiel, wird während eines kleinen Business-Trips sogar Zeuge des unerwarteten Ausbruchs und kämpft von der ersten Spielminute an – Yakuza-typisch mit allen Einrichtungsgegenständen – gegen die Horden der Untoten. Das Erleben des Ausbruchs ist jedoch nur ein kleiner Schock für den sonst so hart gesonnten Japaner, denn nur kurze Zeit später wird die gesamte Stadt unter Quarantäne gestellt und ein freies Herumgehen verhindert. Natürlich lässt sich der eigenwillige Prachtknabe das nicht gefallen und macht sich daher auf den Weg die lästige Untoten-Plage auf die eigene Art und Weise zu erledigen: Yakuza-Style!
Neben Shun Akiyama hat man noch die Möglichkeit Kazuma Kiryu, Goro Majima und auch Ryui Goda von Yakuza 2 im Verlauf der Geschichte als spielbare Charaktere auszuwählen. Durch die Auswahl der einzelnen Figuren lassen sich weitere Bereiche in der Stadt freischalten, sodass unter anderem neue Areale besucht werden können.
Gameplay
Wer die früheren Ableger der Spielereihe gespielt hat und nun wegen der „Zombiefizierung“ der Gangster große Augen macht, der darf beruhigt aufatmen, denn das Spiel besitzt nach wie vor den Humor, den Charme und den einzigartigen Stil des beliebten Gangster-Genres aus Japan. Es wurde lediglich mit einem kleinem Friedhofsdesserteur-Happening gekreuzt. Der faulig frische Wind bringt somit neue Facetten und entfernt einige alte Gameplay-Elemente von den heimischen TV-Screens. Das Kampfgeschehen wurde vom Prügel-fokussierten auf einen dezent Shooter-konzentrierten Schwerpunkt gelegt, wobei dieser nicht so ganz ausgereift ist, wie Gears of War– oder Uncharted-Zocker ihn sich wünschen würden.
Drückt man die L1-Taste wird die Kamera hinter dem Spieler fixiert. Man kann zwar während dem Gehen keine einzelnen Gegner anvisieren, da man stets auf nur einen Kontrahenten fokussieren kann, selbst wenn mehrere zu sehen sind. Dafür kann man im Stehen und durch das Drücken der L2-Taste jeden Zombie genauer aufs Korn nehmen. Durch das erfolgreiche Treffen von mehreren Zielen ladet sich die Snipe Mode-Leiste, durch die der Spieler für die Dauer eines kurzen Quicktime-Events noch viel präziser (und zudem viel leichter) explosive Objekte in der Umgebung anvisieren kann. Ist der Protagonist mit einem unterstützenden Charakter unterwegs, sorgen Tandem Blasts – kooperative Quicktime-Events – für zusätzlichen Schaden. An der Stelle ist es angebracht zu erwähnen, dass ein optionaler kooperativer Spielmodus für zwei Spieler sicherlich eine gewinnbringende Lösung gewesen wäre. Durch den vom Computer gesteuerten Begleiter hat man zwar einen Partner, auf den man sich verlassen kann und welcher auch von Zeit zu Zeit die Hilfe des Spielers benötigt. Ein richtiges Multiplayer-Feeling kommt jedoch nicht auf.
Ganz konnte sich Sega jedoch nicht von den Nahkampf-Angriffen trennen. Durch das Betätigen des Kreis-Knopfes lassen sich Objekte aufheben und Nahkampf-Angriffe ausführen. Dabei ist es egal, ob sich neben dem Spieler ein Fahrrad oder ein sichtlich schweres Sofa befindet, denn beides wird spielend leicht von allen Spielcharakteren aufgehoben und wie eine Fechtklinge zum Kämpfen verwendet.
Grundsätzlich verbringt man die meiste Zeit des Spiels damit die Stadt von der Zombie-Epidemie zu säubern. Dazu muss man sich zuerst in die Quarantäne-Zone wagen und anschließend die torkelnden Untoten vor bestimmten Geschäften eliminieren, um Yakuza-typisch Eisläden, Karaoke-Bars, Stripclubs oder mal eben die Sega Hauptcentrale besuchen zu können (Minispiele wie Boxcelios und Virtua Fighter MVJC inklusive versteht sich von selbst!). Dadurch erweckt das Spiel ein ähnliches Feeling, das man bereits aus Spielen wie Dead Rising kennt, wobei der Titel aus dem Hause Capcom da etwas mehr Abwechslung bietet.
Ab einer bestimmten Stelle im Spiel trifft man den ehemaligen US-Soldaten Gary, der dem Protagonisten dabei hilft seine Schießfähigkeiten durch Trainingseinheiten zu verbessern. Darüber hinaus sammelt man in der zerstörten, japanischen Stadt nicht nur durch jede getätigte Aktion Erfahrungspunkte und Seelenpunkte, um diese anschließend für neue Techniken und optimierte Statuswerte einzutauschen, sondern auch herum liegende Gegenstände wie Baumaterialien, um diese anschließend beim Schwarzmarkt-Händler zum Aufmotzen der Waffen zu verwenden.
Besitzer von Yakuza 3 und Yakuza 4 dürfen sich gleich zu Beginn über zusätzliche Gegenstände freuen, durch deren Verwendung das Überleben in der zombielastigen Welt von Kamurocho um eine seichte Spur einfacher wird.
Grafik
Die Gesichtsanimationen der einzelnen Figuren sind, wie man es in den Vorgängern kennen gelernt hat, nach wie vor sehr beeindruckend. Sie erscheinen richtig realistisch, wenn auch manchmal eine Spur zu plastisch und bringen die Gesichtsausdrücke wie immer großartig zur Geltung. Die Straßen von Kamurocho erleben im Gegensatz dazu eine große Veränderung. Dort, wo früher fröhliche Schulkinder Eiscreme gegessen haben oder einfach nur durch die engen Gassen der Stadt gelaufen sind, torkeln nun nach Menschenfleisch stöhnende Zombies und abartig mutierte Wesen. Abseits der Quarantäne-Zone geht das Leben immer noch so rasant weiter, wie man es aus den früheren Yakuza-Ablegern in Erinnerung hat.
Anstatt sich nur mit Gangsterbossen zu prügeln, ziehen die japanischen Sakkoträger dieses Mal gegen die Horden der Untoten und Mutanten in den Kampf. Die Variation unter Gegern wie Meatheads und Cry Babys sowie fordernden Bossen ist dabei befriedigend und kann auch auf längere Sicht gekonnt unterhalten. Lediglich die auftretenden Slowdowns und Ruckler bei zu vielen Gegnern auf dem Bildschirm können etwas anstrengend sein, stellen aber keine große Behinderung dar.
Etwas störend sind jedoch die mitunter sehr langen Ladezeiten, ganz besonders, wenn vor und nach einer Filmsequenz gespeichert und anschließend geladen werden muss. Leider kommt dies gleich zu Beginn vermehrt vor, sodass man bereits nach wenigen „Now Loading“-Icons mit gutem Grund ungeduldig wird.
Sound
Es ist erfreulich, dass Sega der Yakuza-Reihe nach wie vor treu geblieben ist und die Sprachausgabe ausschließlich in japanischer Sprache behalten hat. Die Synchronisation ist stets authentisch, selbst wenn die übermittelten Emotionen auch nicht immer ganz zur Situation passen. Englische Untertitel sorgen dafür, dass auch wir in den Genuss des Zombie-Gangster-Crossovers kommen. Eine Option für deutschsprachige Untertitel hätte dem Spiel allerdings sicherlich nicht geschadet.
Das Spiel besitzt vereinzelt gute Soundtracks. Diese werden allerdings nur sehr selten gespielt oder gut zur Geltung kommen. Es kommt viel zu oft vor, dass während mancher Filmsequenzen so gut wie keine begleitenden Töne zu hören sind, wogegen viele Konversationen mit stets wiederholenden Melodien untertmalt wurden.
Abschließende Worte
Mit Yakuza: Dead Souls scheint Sega der etwas angeschlagenen Spielreihe Story- und Gameplay-technisch einen katapultierenden Kickstart geben zu wollen, der allerdings nicht ganz die Wirkung erzielt, die der japanische Entwickler gerne erreicht hätte. Das Ablösen der Handgemenge gegen Schusseinlagen ist angesichts der Tatsache, dass es sich um ein Zombiespiel handelt zwar passend, jedoch vermiest das umständliche Shooter-Gameplay die Spielerfahrung. Das Zombie-Setting ist zwar passend in die Yakuza-Spielewelt integriert worden und vernachlässigt auch die altbekannten Spielelemente nicht, dennoch stellt man sich als treuer Verfolger der Reihe nun die Frage, ob es nach einem schnell zusammengewürfelten Ableger wie diesem überhaupt noch weitere geben wird.
Punktebewertung:
Gameplay: 6,0
Grafik: 8,0
Sound: 6,0
Gesamt: 6,5
Kurzbewertung: Ein interessanter, wenn auch nicht ganz so überzeugender Yakuza-Ableger.
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Ach komm schon. Yakuza und Zombies? Da ist doch sicherlich mehr drinnen als nur 6,5 lasche Punkte. ;D