Neuland für die Shooter-Entwicklerveteranen

Gute Nachricht: Das Spiel Unit 13 kommt aus dem Hause Zipper Entertainment, dem Studio, das mit dem taktischen Shooter-Titel bekannt, beliebt und berühmt geworden ist. Mit einer jahrelangen Erfahrung in Sachen virtueller Militäroperationen und einer bereits beachtlich großen Fanbase darf man viel von dem Launchtitel erwarten. Tun wir auch! Daher stürzen wir uns voller Erwartungen auf den ersten und gleichzeitig letzten Vita-Ableger des renommierten Studios, welches trauriger Weise vor geringer Zeit von Sony geschlossen wurde. 

Drei Dutzend Aufgaben für mutige Vitaner

Es ist egal, ob man die im Spiel vorhandenen 36 Missionen alleine oder zusammen mit weiteren Spielern angeht – es handelt sich stets um kurze oder lange Missionen, die durchschnittlich bzw. maximal 10-20 Minuten dauern, wobei sich die Aufträge auf Aufgaben wie beispielsweise das Infiltrieren einer Basis, das Eliminieren einer Zielperson oder das unbemerkte Platzieren einer Bombe in den Einrichtungen des Gegners beschränken. Bei den zahlreichen Stealth- und Actioneinlagen hätten sich die Entwickler allerdings locker die ein oder andere storybezogene Mission überlegen sollen, um eine interessante Geschichte zu bieten. Leider mangelt es in dem Spiel ein wenig an Levelvielfalt. Näheres dazu findet ihr im unteren Teil dieses Berichtes. Man sollte den Unterhaltungsfaktor von Unit 13 trotz geringem Inhalt aber auf keinen Fall unterschätzen, denn das Absolvieren der Missionen macht unglaublich viel Spaß! Oftmals ertappt man sich dabei, wie man eine Mission noch besser und mit noch mehr Punkten abschließen will, beziehungsweise die auf der Führungstabelle angebrachten PlayStation Network-Bekannten überbieten will. 

Amerika gegen den Rest der Welt

Sehr eigenartig ist die Tatsache, wie intensiv sich die Entwickler in dem Spiel auf arabisch aussehende Gegner spezialisiert haben. Nahezu jede Mission beschäftigt sich mit Turban- oder Palästinenserschal-tragenden Terroristen oder Personen mit Bärten und sprachlich erkennbar aus dem Osten stammenden Menschen. Was ist bloß aus den japanischen Yakuza-Bossen geworden? Wieso jagt man nicht gelegentlich auch einem kolumbianischen Drogenbaron oder einem größenwahnsinnigen Oligarchen hinterher? Die Möglichkeiten wären so vielseitig, dass man als Gamer innerlich weint, wie sehr Zipper Interactive dieses grandiose Spiel ausschließlich auf das aktuelle amerikanische Feindbild fokussiert. 

Gameplay

36 Einzelmissionen gilt es mit einer kleinen Gruppe von Söldnern abzuschließen. Die Missionen unterscheiden sich dabei nicht nur durch die variierenden Aufgaben und dem stets steigenden Schwierigkeitsgrad, sondern auch durch die eingesetzten Personen. Jeder einzelne Soldat besitzt ausgeprägte Fähigkeiten und erhält nach einem Einsatz Erfahrungspunkte, welche den Charakter im Level steigen und somit automatisch neue Fähigkeiten erlernen lässt. Durch das Absolvieren der Missionen werden je nach der Qualität der erbrachten Leistung Sterne erspielt, welche benötigt werden, um neue Aufträge und spezielle Missionen freizuschalten. Letzteres verlangt vom Spieler im Rahmen von waghalsigen Missionen sämtliches erlerntes Können in Jagden auf fiktive Terroristen effektiv einzusetzen.

Die Steuerung geht dabei, Dank des zweiten Analogsticks, hervorragend von der Hand. Für den ersten Shooter macht Unit 13 auf der Vita eine ausgesprochen gute Figur und bietet mit einigen wenigen, den Touchscreen mit einbeziehenden, Steuerelementen etwas Abwechslung im Gameplay. Die dabei angewendeten Gesten begrenzen sich jedoch lediglich auf das Drücken von eingeblendeten Icons, wodurch man mit Gegenständen interagieren, Bomben legen, Geiseln befreien oder beispielsweise Sprengsätze entschärfen kann.

Die Gegner verhalten sich in nahezu jeder Situation natürlich, überraschen allerings hier und da mit äußerst sonderbarem Verhalten. Meist gehen sie unbesorgt ihre vorprogrammierten Wege entlang, sobald der Spieler jedoch im Stealth-Modus einen von ihnen tötet und dabei versehentlich erwischt wird, ist ein feindlicher Kugelhagel aus sämtlichen Richtungen so gut wie vorprogrammiert. Wer sich dann noch wirklich gut aus einem Gefecht (oder besser gesagt spontanen Weltkriegs-/Apokalypseszenario) herausboxt, ist wirklich gut, denn der Schwierigkeitsgrad von Unit 13 ist selbst für erfahrene Shooter-Veteranen überdurchschnittlich hoch ausgefallen, da man bereits mit wenigen Schüssen schnell zu Tode kommt. Es ist auch sehr fragwürdig, wieso sämtliche Gegner selbst nach dem Dahinscheiden der Spielfigur noch aus vollen Röhren in die Richtung des, realistisch zu Boden gehenden Charakters schießen. 

Multiplayer

Gamer, die von der actionlastigen Atmosphäre nicht genug bekommen und die angebotenen 36 Level in kürzester Zeit durchspielt haben, können neben den Spezialmissionen täglich noch mit neuen und variierenden Herausforderungen rechnen. Pro Tag hat man anschließend ein einziges Mal die Chance mehrere spezifische Aufgaben zu absolvieren und dabei möglichst viele Punkte zu erlangen. Nach der Evakuierung des Spielcharakters werden die Punkte anschließend auf einer online Bestenliste eingetragen und mit anderen Teilnehmern global oder im Rahmen der Freundesliste verglichen.

Gesellige Zocker haben auch die Möglichkeit die 36 Missionen über das Internet mit weiteren Spielern zu absolvieren. Legt man die PlayStation Vita dabei für eine kurze Zeit zur Seite und lässt sie somit in den energiesparenden Stand By-Modus gleiten, wird die Internetverbindung getrennt und das Spiel abgebrochen. An dieser Stelle wäre ein offline Coop-Modus sicherlich wesentlich unterhaltsamer gewesen. Durch die Near-Funktion werden weitere, eliminierbare Zielpersonen zur Most Wanted-Liste hinzugefügt. Diese werden allerdings auch durch das Sammeln der, durch das Abschließen der Missionen verdienten, Sterne freigeschalten und sind somit kaum als Besonderheit einzustufen. 

Grafik

Man kann getrost sagen, dass die Levels von Unit 13 ein richtiger Augenschmaus sind. Staub, Sand und Rauch werden beeindruckend mit dem Wind durch die Levels getragen und die Bewegung der Charaktere ist sehr realistisch. Es ist zudem sehr erfreulich, dass man die zahlreichen Missionen wegen der mehrstöckigen Areale auf unterschiedliche Arten absolvieren kann und daher wirklich taktisches Vorgehen vom Spieler verlangt wird. Zwar besucht man mit den Spielcharakteren recht wenige, dafür aber sehr aufwändig gestaltete Levels, sodass man sich spätestens nach dem zehnten Auftrag fragt, warum einzelne Levels so dermaßen oft unverändert wieder verwendet werden.

Die Kamera ist typisch für einen Third Person Shooter direkt hinter dem Spielcharakter angebracht, allerdings stellenweise eine Spur zu nah an den Rücken der Figur geheftet worden. Schleicht sich die Figur durch die Umgebung, kann man die Geschehnisse zwar problemlos verfolgen, beim Laufen kommt jedoch oftmals vor, dass man die Übersicht verliert und man dem einen oder anderen Gegner ungewollt in die Arme läuft, wenn nicht stets die Karte im linken, oberen Eck im Auge behalten wird. 

Sound

Durch die einzelnen Gespräche der Terroristen über ihre Gedanken, Wünsche und Tratschgeschichten erhalten die Figuren einen lebendigeren Touch. Auch die realistischen Anweisungen und vielseitigen Aussagen der Spielfiguren in den Missionen zeugt davon, dass sich die Entwickler mehr mit die Gefühle der Soldaten auseinander gesetzt hat.

Der Soundtrack passt hervorragend zu dem Spiel und geht sowohl in ruhigen als auch in actionlastigen Situationen immer Hand in Hand mit dem Geschehnissen mit. 

Abschließende Worte

Als eines der ersten Shooter für die PlayStation Vita legt Unit 13 zweifellos eine hervorragende gameplaytechnische Atmosphäre und grafische Qualität an den Tag. Das ist jedoch nicht alles was man von einem Hosentaschen-Shooter auf einer HD-Konsole erwartet. Ein ausschließlich auf Online-Gefechte beschränkter Multiplayer, viel zu wenig Abwechslung was die Levelvielfalt betrifft und die ständige Wiederholung der zahlreichen Missionen sorgen auf die Dauer dafür, dass das Spiel nach wenigen Stunden beiseite gelegt wird und man sich doch lieber Shootern auf der Konsole und dem PC widmet. Es bleibt zu hoffen, dass die Qualität der portablen FPS-Titel auf der Vita von dieser Stelle an nur noch besser wird! 

Punktebewertung:

Gameplay: 4,5

Grafik: 7,0

Sound: 8,0

Gesamt: 6,5

Kurzbewertung: Ein optisch anspruchsvoller Shooter. Leider mit zu wenig Abwechslung und Inhalt. [top /]

– Gelungene Steuerung

– Unterhaltsame und fordernde Missionen…

– Realistische Atmosphäre

– Beeindruckende Grafik und Physik

– Realistische Tratschgeschichten der Gegner

– Keine Story

– … die auf die Dauer sehr monoton werden.

– Arabische Feindfixierung der Entwickler

– Nur eine Handvoll Levels

– Kein Offline-Coop-Modus

Eure Meinung dazu?

Bulletwitch sagt:

Hab ich gespielt. Hat mir nicht gefallen. Ich hätte dem Spiel sogar noch weniger Punkte gegeben (und hab es auch gemacht). Der Bericht bringt aber die einzelnen Punkte wirklich gut hinüber.

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