Nach zwei PlayStation 3 und einem portablen Ableger macht die Resistance-Reihe einen erneuten Abstecher auf der PS3 und meldet sich sogleich im neuen Grafikstil und mit neuem Protagonisten zurück. Mit dem Sprichwort „Alle guten Dinge sind drei“ stürzen wir uns in das neue Abenteuer aus dem Entwicklerstudio Insomniac, um wieder einmal gegen die Massen der Chimären zu kämpfen. Aber dieses Mal ist es etwas anders!
Die 1960-er waren auch mal rosiger….
Reden wir nicht um den heißen Brei herum. Die Welt ist dem Untergang geweiht. Grund dafür ist die Alienbedrohung, welche 1951 in Form eines unbekannten Virus den eurasischen Teil der Erde heimsuchte und sich mittlerweile über den gesamten Planeten hinausgestreckt hat. Ehe man sich versah, mutierten Kameraden zu Feinden und Brüder zu Chimären – etwas was die Welt noch nie erlebt hatte.
In Resistance 3 sieht es für die Zukunft der Menschheit nicht sonderlich gut aus. Zwar konnte mit dem Blut des Protagonisten aus dem Vorgänger ein Impfstoff entwickelt werden, der die Ausbreitung des Virus minimierte. Die Zahl der Infizierten und somit auch die Zahl der gegnerischen Aliensoldaten ist aber mittlerweile so groß, dass die restliche Erdbevölkerung sich in unterirdischen Bunkern vor der außerirdischen Bedrohung verstecken muss.
Bei Joseph Capelli, dem Hauptcharakter von Resistance 3, und seiner Familie ist es nicht anders. Unglücklicher Weise wird deren Versteck von den Schwärmern der Chimären aufgespürt und kurze Zeit später auch schon bombardiert. Ehe man sich versieht, befindet sich Capelli bereits auf der Reise nach New York, um ein von den Aliens erstelltes Riesen-Portal zu untersuchen, welches vermutlich zu deren Heimatplaneten führen dürfte.
Mich persönlich hat die Atmosphäre des Spiels vollkommen mitgerissen. Resistance 3 lässt den Spieler nicht nur die vorderste Front des Krieges erleben. Es zeigt auch welche Szenen sich hinter dem Krieg abspielen. Man wird mit Hungersnot, Verstümmelungen und Tod konfrontiert, die in der dortigen Welt bereits zum Alltag geworden sind. Neben Action- und Stealth-Passagen gibt es auch die ein oder andere gruselige Stelle in der man mit nervösem Finger auf dem Abzug durch die dunklen Höhlen stolpert und hofft keiner Chimäre zu begegnen.
Gameplay
Insomniac hat ordentlich viele Neuerungen in das Spiel eingebaut! Somit hat man beispielsweise endlich die Möglichkeit mehr als nur zwei Waffen zu tragen. Dazu muss man einfach nur den Dreieck-Knopf länger gedrückt halten und kann anschließend bequem über ein Rad die passende Schusswaffe auswählen und im Gefecht schnell voranschreiten. Praktisch ist auch, dass sich die Waffe nach oftmaligem Gebrauch immer weiter verbessert. So lernt man nach mehreren erfolgreichen Treffern mit einem Scharfschützengewehr beispielsweise neue Techniken wie näheres Zoomen und schnelleres Nachladen – alles Sachen, die euch auf dem Schlachtfeld zu Gute kommen!
Wer sich jetzt einbildet, mit einem umfangreichen Waffenarsenal im Vorteil gegen die Gegnerhorden zu sein, der hat sowohl Recht und zugleich auch nicht. Resistance 3 verlangt nämlich teilweise taktisches Vorgehen von euch, denn wenn ihr mit der falschen Waffe gegen einen bestimmten Chimären-Typ kämpft, dann kann sich das Gefecht in die Länge ziehen und eure Überlebenschancen sinken (selbst bei niedrigeren Schwierigkeitsgraden). Natürlich zählen in den Kämpfen nicht nur eure Waffen sondern auch eure Position aus der ihr mit den Gegnern um Leben und Tod ringt. Nahezu alle Areale bieten euch mehrere Ebenen und Angriffsmöglichkeiten, sodass jedes Gefecht von unterschiedlichen Standpunkten aus bestritten werden kann.
Eine weitere „Neuerung“ in Resistance 3 ist, dass Joseph sich nicht mehr durch „In Deckung gehen und Warten“ heilt, sondern in Old-School-Manier wieder Medipacks sammeln muss, um nicht zu früh das Zeitliche zu segnen. Anfangs sind diese recht regelmäßig zu finden, um Anfängern einen leichteren Einstieg zu gewähren. Mit der Zeit müsst ihr allerdings Gegner besiegen, um deren Medipack zu ergattern.
Hängt ihr mal fest oder wisst nicht weiter, zeigt ein kleiner Kompass in welche Richtung ihr gehen und welche Schiebetür oder Kartonwand ihr entfernen müsst, um zum nächsten Schlachtfeld zu gelangen. Dies wird spätestens dann sinnvoll, wenn ihr größeren Arealen gegenübersteht, die mehrere verzweigte Wege besitzen.
Etwas enttäuschend ist es jedoch, dass die Kämpfe nicht ganz so realistisch sind wie man sie zu Beginn erwartet. Man eilt zwar im Kugelhagel mit wichtigen Items durch die Gegend und fühlt sich bei den unzähligen Missionen richtig in die Action geworfen, aber direkte Explosionen bewirken beim Spieler beispielsweise rein gar nichts. Es ist bei mir sogar oftmals vorgekommen, dass ich in einem Gefecht direkt vor einem explodierenden Roboter gestanden bin, Staub und Metallbrocken durch die Luft flogen sind, Joseph aber kein bisschen dadurch beeinflusst oder nach hinten geworfen wurde. Wenn man darüber hinwegblicken kann, ist Resistance 3 ein sehr beeindruckender und unterhaltsamer Shooter, der es auf jeden Fall verdient hat länger gespielt zu werden!
Multiplayer
Selbstverständlich könnt ihr das gesamte Abenteuer nicht nur alleine, sondern gleich mit einem zweiten Spieler bestreiten. Egal ob man offline via Splitscreen oder online in die Schlacht zieht, der KoOp-Modus erweitert den Spielespaß um ein Vielfaches! Für ein forderndes Erlebnis muss an aber auf jeden Fall die höchste Schwierigkeitsstufe auswählen, weil das Spiel ansonsten viel zu einfach ausfällt.
Wem nach Massenschießereien zu Mute ist, der hat im Mehrspielermodus genügend Raum sich auszutoben. Mit neuen Spielmodi, zahlreichen Maps und Spielvarianten ist für eine lange Spieldauer gesorgt.
Move- und Navigation-Controller
Natürlich habe ich es mir nicht entgehen lassen Resistance 3 auch mit dem Move- und Navigation-Controller anzuspielen und muss ehrlich zugeben, dass ich positiv überrascht bin, wie einfach die Steuerung von der Hand gegangen ist. Eine kurze Kalibrierung gibt es vor dem Spielbeginn und anschließend die gleiche Action, wie man sie mit dem Dualshock 3-Controller kennt.
Grafik
Seid anfangs nicht geschockt, dass einige der Filmsequenzen in originell animierten Zeichnungen gehalten werden, da dies nur ein Bruchteil der Szenen betrifft. Der Rest kommt wie gewohnt in Spielegrafik zum Vorschein. Ingame hat sich seit Resistance 2 ordentlich viel getan! Mehr Details und mehr Atmosphäre dürften bei den Grafikdesignern auf der Arbeitstafel gestanden haben, denn die Areale sind wirklich sehr groß und dennoch abwechslungsreich. Von der Schärfe kommt es zwar nicht so ganz an den Shooter-Kameraden Killzone 3 heran, brilliert aber mit fantastisch heruntergekommenen und teilweise richtig gruselig aussehenden Ortschaften.
Die noch lebenden Menschen verhalten sich natürlich und wirken durch Interaktion mit dem Spieler ausgesprochen lebendig. Auch die Gegnervielfalt weiß zu begeistern, denn nahezu jedes Areal stellt den Spieler vor neue Gegnertypen und somit neue Herausforderungen.
Sound
In Sachen Grafik und Gameplay hat sich Resistance 3 wirklich verbessert. Soundtechnisch kann man an dem Spiel ebenfalls nichts aussetzen. Mal ist der Soundtrack gruselig, dann wiederum untermalen schnelle Tracks die hitzigen Kämpfe und bewegen euch anschließend bei den semi-postapokalyptischen Orten wieder in eine ruhige bis traurige Stimmungslage – bis die Charaktere zu sprechen anfangen und die deutsche Sprachausgabe euch den Moment vermiest. Ich hab schon lange keinen PlayStation 3-exklusiven AAA-Titel gespielt, der eine dermaßen fade und emotionslose Synchronisation verpasst bekommen hat.
Abschließende Worte
Alleine wenn man den Packshot von Resistance 3 mit dem des Vorgängers vergleicht sieht, man dem Spiel an, dass es eine stilistische Änderung erfahren hat. Und dabei bleibt es nicht. Gameplaytechnisch wurden einige sehr erfreuliche Neuerungen, wie das Waffenrad eingebaut. Neue Waffen sowie Gegnertypen begeistern wieder einmal aufs Neue. Die Filmsequenzen sehen sowohl in der Ingame-Grafik als auch im animierten Comic-Stil hervorragend aus. Der Soundtrack untermalt die beeindruckend tiefgründige Story, auch wenn die Stimmung zeitweise durch die deutsche Synchronisation vermiest wird. Sowohl der KoOp- als auch der Mehrspieler-Modus wissen zu gefallen. Wer sich also einen guten PlayStation 3-exklusiven Shooter zulegen und auch die Move-Steuerung nutzen möchte, wird mit Resistance 3 sicherlich nur eine hervorragende Wahl treffen!
Punktebewertung:
Gameplay: 9,0
Grafik: 9,5
Sound: 8,0
Gesamt: 8,5
Kurzbewertung: Fantastisch! Der wahrscheinlich aktuell beste Teil der Resistance-Reihe!
Schwer bewaffnete Außerirdische mit vielen Augen, ein Virus, der Menschen in Aliens verwandelt und ein toter Protagonist aus dem zweiten Teil. Da fängt Resistance 3 schon einmal gut an. Sicher ist, dass es die wenigen Menschen der Erde in der fiktiven 60-er Jahre-Welt eine lange Zeit erfolgreich geschafft haben sich vor der Bedrohung aus dem...
In den Bewertungen kommt 2mal Sound vor, einmal 9.0 und einmal 7.5
ansonsten gelungenes Review 🙂
Danke für den Hinweis. 😉